Bunt, laut und kämpferisch wird es am 12. Mai im egapark: Von 11 bis 17 Uhr ist Japanisches Gartenfest. Auch wenn sie nicht mehr in voller Blüte stehen, gibt es doch viel über sie zu erzählen:
Die japanische Kirschblüte (japanisch Sakura) ist nicht nur die Nationalblume Japans: Ihre filigranen Blüten sind wegen ihrer anmutigen Schönheit auch eines der wichtigsten Symbole in der japanischen Kultur. Für die Japaner verkörpern sie den Lauf des Lebens: Das Aufblühen steht für den Beginn, die Blüte stellt mit ihrer Schönheit den Liebreiz des Lebens dar, das Abblühen versinnbildlicht das Sterben. Je nach Gegend blüht die Kirsche von März bis Mitte Mai.
Im Japanischen Fels- und Wassergarten des egaparks, den die blühenden Kirschbäume in ein Meer aus Pastelltönen hüllen, findet sich unter anderem auch die Tokyo-Kirsche (prunus yedoensis). Die Kultkirsche aus Japan, auch Yoshino-Kirsche genannt, trägt zwar keine essbaren Früchte, zeigt dafür aber eine umso üppigere Blütenpracht. Sie gilt als eine der ältesten Blütenkirschen. Während ihre Knospen in einem zarten Rosa erscheinen, sind die offenen Blüten blendend weiß und stehen für Schönheit und Aufbruch. Gleichzeitig sind sie aber auch ein Zeichen für die Vergänglichkeit der Dinge. Die edlen und zartfarbigen Blüten stehen darüber hinaus auch für Reinheit und Schlichtheit.
Je älter die Bäume sind, umso mehr Blüten tragen sie. Das ist das Besondere an der japanischen Kirschblüte, die nicht länger als zehn bis vierzehn Tage dauert. So wunderschön und prächtig wie die Kirschblüten sind, so zerbrechlich und zart sind sie auch: Ein winziger Windstoß genügt, um die Blütenblätter zu lösen und im Winde zu verwehen. Diese Verletzlichkeit soll den Blick auf den Wert des Lebens und seine Vergänglichkeit lenken.
Die zarten Blüten fallen lautlos, noch bevor sie verwelken. Der Legende nach musste auch ein Samurai-Krieger einst klag- und lautlos sein Leben hingeben – ähnlich den Kirschblüten. So gelten die Kirschblüten in Japan auch als Symbol der japanischen Mannestugend und des Samurai-Geistes.
Zu Ehren der Kirschblüten wird in Japan „Hanami“ gefeiert, das traditionelle Kirschblütenfest. Gemeinsam mit Familie, Freunden und Kollegen wird sowohl die anmutige Schönheit der Blüte zelebriert als auch ihre schnelle Vergänglichkeit. In Japan trägt man während des Kirschblütenfestes einen festlichen Kimono und verbringt den Tag inmitten der zauberhaften Blüten, während musiziert und getanzt wird.
„Hanami“, zu Deutsch „Blüten beschauen gehen“, ist längst nicht mehr nur den Japanern vorbehalten. Denn auch in Deutschland ist der schöne Brauch inzwischen ein Teil des kulturellen Lebens geworden.
Japanisches Gartenfest im egapark
Wer den Hauch des japanischen Flairs erleben möchte, sollte sich das Japanische Gartenfest im egapark nicht entgehen lassen: Am 12. Mai wird es bunt, laut und kämpferisch. Von 11 bis 17 Uhr können Besucher ganztägig dem Trubel entfliehen und das Lebensgefühl des Landes der aufgehenden Sonne genießen. Trommler, Kampfkunst, Ikebana, Origami, Teezeremonie u. a. auf dem Programm. Weitere Infos www.egapark-erfurt.de.
Mehr zum Aufbau des Japanischen Gartens und die fernöstliche Gartenkultur gibt es hier.
Text: Sabrina Warmuth