Der Japanische Fels- und Wassergarten im egapark fasziniert durch seine besondere Ausstrahlung und Harmonie gleichermaßen. Er ist ein Ort, an dem sich Mensch und Natur im Einklang befinden, eine Oase der Ruhe und Entspannung am Rande der Stadt.
Der Ursprung der japanischen Gartengestaltung liegt nicht im Land der aufgehenden Sonne. Im 7. Jahrhundert brachte ein Koreaner die Gartenkunst nach Japan. Dahinter verbirgt sich eine echte Philosophie, die verschiedenen Prinzipien folgt: dem Ying Yang, Zen oder dem Taoismus. Japanische Gärten mit ihrer klaren Struktur, mit Pagoden oder Brücken und ihrer meditativen Ausstrahlung sind auf der ganzen Welt beliebt. Weit mehr als 30 öffentliche Gärten gibt es in Deutschland, einen davon im egapark in Erfurt.
Beeindruckende Blütenpracht
Den Japanische Fels- und Wassergarten zieren Kirschbäume mit weißer und rosafarbener Blütenpracht. Mitte April stehen sie in voller Blüte. Nur rund zehn Tage dauert die Kirschblüte und taucht den Garten für kurze Dauer in ein Farbenmeer aus rosafarbenen und weißen Blüten. Aufgrund ihrer Pracht und Kurzlebigkeit ist sie in Japan ein Symbol für Schönheit, Zerbrechlichkeit und Aufbruch. Die Japaner feiern die Kirschblüte mit ihrer Familie unter den Kirschbäumen. Dieses gesellige japanische Fest, Hanami, ist auch im egapark ein fester Termin im Kalender.
Den Kirschblüten folgen die Azaleen in kräftigen Pink- und Rosatönen. In Komposition mit zarten pastellfarbenen Pfingstrosen und blütenprallen Rhododendren setzen sie Farbakzente in das satte Grün von Bambus, Farn und Nadelgehölzen. Der Fächerahorn zeigt seine besonderen Reize im Herbst, wenn sich das Laub dunkelrot färbt.
Große Steine, Suseiki, formen Teiche und einen Wasserfall, alle meditativen Elemente verbinden sich miteinander: Wasser, Steine und Pflanzen. Verschlungene Wege führen den Besucher, der durch das Torii tritt, vom Eingang zum Teehaus, hinunter zum Wasserfall und vorbei an der immergrünen Hügellandschaft. Das Geräusch des Wasserfalls beruhigt und stimmt auf den Weg durch den Garten ein. Im Spaziergang ohne Zeitdruck und mit Blick für die Schönheiten des Gartens wird die positive Energie (auch Chi- oder Qi-Kraft) vermehrt. Sitzmöglichkeiten laden dazu ein, Kraft zu schöpfen und Glück zu empfinden.
Zen-Elemente und Poesie
Auch Zen-Elemente wie eine kunstvoll geharkte Kiesfläche,Techniken wie der Formschnitt Karikomi für flächige Strauchpflanzungen oder Beispiele für Niwaki, die Kunst, Gartenbäume zu beschneiden, kann man an den Eingangsbereichen der Torii entdecken. Eine Besonderheit des japanischen Fels- und Wassergartens im egapark ist die Hinwendung zur traditionellen japanischen Poesie, dem Haiku. An verschiedenen Stellen des Gartens findet man Schilder mit den traditionellen Reimen.
Kühler Schattenplatz.
Einladung zum Verweilen.
Die Zeit bleibt stehen.
(Haiku im Japanischen Felsen- und Wassergarten von Katrin Hölzer)
Die größte aller kleinen Gedichtformen besteht aus drei Zeilen mit der Silbenfolge 5-7-5 und beschäftigt sich mit Dingen, die mit den Sinnen wahrnehmbar sind. Gedichtet wurden die Haikus von egapark-Besuchern. Auf Tafeln an ausgewählten Orten des Japanischen Fels- und Wassergartens sind die Haikus Inspiration, den Ort auf sich wirken zu lassen und eigene Eindrücke zu sammeln.
Schatten der Kiefer
berührt Steine, in denen
Geschichten wohnen.
Carla Bayer-Cornelius
Sushi, Geishas und andere Fernöstlichkeiten
Der Japanische Fels- und Wassergarten ist am 12. Mai 2019 Schauplatz des Japanischen Gartenfestes. Dort erleben die Besucher von 11 bis 17 Uhr die faszinierende Kultur Japans live und hautnah.
Ob Japankenner oder Laie: Das Programm zum Japanischen Gartenfest bietet die ganze Bandbreite der japanischen Kultur: traditioneller Tanz und beruhigend Musik, aufregende Kampfkunst- und Trommel-Shows, japanische Gartenkunst und noch vieles mehr!
Das Programm im Überblick