Zur BUGA 2021 ist Daniel Zugwurst der Mann für die Wüste. Er betreut die Pflanzplanung für das neue Danakil-Haus. Seit vier Jahren ist der 31-Jährige für das Parkmanagement im Erfurter egapark als „Mädchen für alles“ unterwegs. Gerade hat er Leitungsdienst und schaut, ob im Kakteenhaus alles in Ordnung ist.

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Die Schwiegermutterstühle

„Das sind Schwiegermutterstühle“, sagt Daniel Zugwurst und zeigt auf ein paar Kugelkakteen, die tatsächlich wie Sitzkissen aussehen. „Echinocactus grusonii!“ Den botanischen Namen weiß er natürlich auch. Daniel Zugwurst entgeht nichts im Kakteenhaus: die letzten Blüten der Madagaskar-Palme ebenso wenig wie frische Triebe am Feigenkaktus, der eben erst beschnitten wurde.

 

Aufbau im Nordpark
Das war im April 2017: Unterwegs mit dem BUGA-Pop-Up-Garten

Das ist sein Job – der 31-Jährige ist der „Mann fürs Grüne“. Seit April 2013 arbeitet er im egapark als Assistent der Parkleitung. Was heißt das? Mal hat er eine Woche Leitungsdienst und muss rund um die Uhr erreichbar sein. Dann wiederum plant er neueste Bepflanzungen im Park oder hilft anderen beim Planen. „Es macht mir Spaß, mir eine Gestaltung auszudenken. Wie zum Beispiel für den BUGA-Pop-Up-Garten, der im April durch Erfurt gezogen ist. Oder gern auch für die Aktion ,PARK PLATZ! – Gärten auf dem Rollplatz in Weimar.“ Mit seinem letztjährigen Garten-Beitrag für den egapark hat der studierte Landschaftsarchitekt dort sogar den bronzenen Gartenzwerg gewonnen.

 

Ein echter Kenner und Könner

Daniel Zugwurst kennt garantiert über 5.000 Pflanzen. Er winkt nur ab: „Das kann man so nicht sagen. Wir haben hier eine ganze Menge an Arten und unzählige Züchtungen. Und das dann in allen Bereichen – im Wechselflor, bei den Stauden, Gräsern, Gehölzen und natürlich bei den Exoten. Außerdem gibt’s bestimmt einige Kolleginnen und Kollegen, die sich mit manchem noch viel besser auskennen.“

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Der ega-Botschaftergarten auf der Landesgartenschau Apolda

Daniel Zugwurst ist bescheiden. Er redet nicht gern darüber, wie umtriebig er ist. Auch den ega-Botschaftergarten für die Landesgartenschau Apolda hat er betreut und sich darum gekümmert, dass er gut aussieht und bis zum Ende der Landesgartenschau durchhält. Bei Daniel Zugwurst ist diese Botschaft in guten Händen. Der Mann ist zuverlässig und weiß, wovon er redet. Besuchergruppen, die er übers ega-Gelände führt, sind glücklich über so viel Fachwissen.

Auf eine Lieblingsblume oder -pflanze will er sich allerdings nicht festlegen. „Mein früherer Chef hat mir mal erklärt: Es gibt keine hässlichen Pflanzen. Jede Sorte hat ihre Berechtigung. Die Herausforderung an den Pflanzenverwender ist, sie vorteilhaft zu kombinieren.“

Aber dann kommt doch noch raus, was der gebürtige Sömmerdaer gar nicht mag: Felsen-Storchschnabel. „Der stinkt nämlich schrecklich. Deswegen verwende ich ihn ungern. Zum Glück gibt es aber oft Alternativen.“

Kakteen auf Wanderschaft

Zurück ins Kakteenhaus. Es ist kein Zufall, Daniel Zugwurst hier zu treffen. Denn schon jetzt tüftelt er, wie all die schönen Kakteen in zwei Jahren schadlos umziehen und neu arrangiert werden. Aus dem alten Kakteenhaus sollen sie ins neue Danakil-Haus verlegt werden. Danakil, das Wüsten- und Urwaldhaus, entsteht zur BUGA und eröffnet im April 2021.

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Die Kakteen im Bestand sind meterhoch und sollen schadlos umziehen.

Der Umzug der Kakteen soll 2019 stattfinden und muss akkurat vorbereitet sein. „Viele Exemplare sind so alt wie der egapark und damit sehr wertvoll. Kakteen wachsen extrem langsam. Wir brauchen sie im neuen Danakil!“, erklärt Daniel Zugwurst, der als Teilprojektleiter für die Gestaltung der Wüsten- und Urwaldlandschaft im neuen Haus verantwortlich ist.

Die größten Kakteen im Bestand sind mehrere Meter hoch. Die fiesesten Stacheln – „Dornen!“ korrigiert der Fachmann sofort – können Männerarme durchbohren. Einige haben gemeine Widerhaken. Deshalb helfen Profis wie „Kakteen-Haage“ bei der Planung, wie man solche Pflanzen transportiert – ohne Gefahr fürs Transportgut und die Transporteure. „Wir kriegen das hin, aber es ist eine echte Herausforderung.“

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So soll das neue Wüsten- und Urwaldhaus „Danakil“ aussehen.

Tiergehege kommen auch in die neue Wüste für solche Bewohner wie Gundi, Langohrigel oder Erdmännchen – süße Tierchen und große Überlebenskünstler, die – wie die Pflanzen – zeigen, wie man mit wenig Wasser auskommt. Gleich nebenan im Danakil wird das ganze Gegenteil präsentiert: ein üppiger Urwald, in dem es Wasser in Hülle und Fülle gibt – und die Spezialisten aus dem Pflanzen- und Tierreich, die sich daran angepasst haben.

Daniel Zugwurst freut sich auf die BUGA und besonders auf Danakil. „Die BUGA ist eine große Chance für den egapark. Er wird aufgewertet und überregional bekannter! Und Danakil wird einfach der Hammer!“

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Augen auf – beim Umgang mit Kakteen…

 

Tipp

Mehr über das neue Wüsten- und Urwaldhaus im Erfurter egapark ist zum 9. BUGA-Dialog zu erfahren. Er findet am 29. August 2017 um 18 Uhr auf der Parkbühne der ega statt. Der Eintritt ist kostenlos und beginnt um 17.30 Uhr an den bekannten Parkzugängen.