Es ist inzwischen ein fester Brauch. Jedes Jahr zu Weihnachten spenden die Mitarbeiter der Stadtwerke Erfurt für eine soziale Einrichtung. 2393 Euro haben die Stadtwerker gesammelt, dieses Mal für den Perspektiv e. V. Die Summe stammt aus den Eintrittsgeldern zur Mitarbeiterweihnachtsfeier und wurde vom Stadtwerke-Konzern auf 2.500 Euro aufgestockt. Wie die Gelder eingesetzt werden, lesen Sie hier.

Thomas Volland, Geschäftsführer des Perspektiv e. V., hat schon einen konkreten Plan. „Wir brauchen für die schemapädagogische Wohngruppe in Bischleben einen Platz zum Setting, einen Rückzugsort, an dem wir beraten und intensiv mit den Kindern arbeiten können. Das geht nicht in der Küche oder im Kinderzimmer“, erzählt er. Denn Therapie und Freizeit sollten an getrennten Orten erfolgen. So ist geplant ist, einen bereits vorhandenen Raum umzugestalten und so einzurichten, dass die Sitzungen in einer angenehmen Atmosphäre stattfinden können.

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Stephanie Behrens (links) und Thomas Volland (3. von links) vom Perspektiv e.V. mit Jens Freitag (2.) vom Konzernbetriebsrat der Stadtwerke Erfurt und Karel Schweng (rechts), Geschäftsführer der SWE Energie GmbH zur Scheckübergabe. 

Die Mitarbeiter des Perspektiv e. V. kümmern sich seit 25 Jahren um Kinder und Jugendliche in Erfurt. Schwerpunkte sind der Sozialpädagogische Dienst für Kinder, schulbezogene Jugendsozialarbeit, die Betreuung von Kindern und Jugendlichen in stationären Einrichtungen, aber auch klassische Kinder- und Jugendarbeit. Dazu gehören Freizeitangebote im Jugendhaus Maxi und im Kinder- und Jugendhaus Drosselberg. Aber auch im Mädchentreff in der Kronenburggasse werden heranwachsende Mädchen intensiv betreut. „Manche sind schon in der zweiten Generation hier, die Muttis kamen schon als Jugendliche zu uns“, erzählt Thomas Volland.

Ein wichtiger Anlaufpunkt ist der Schlupfwinkel: die Zuflucht für Kinder und Jugendliche. Hier finden Heranwachsende zwischen 6 und 18 Jahren vorübergehend Unterkunft, wenn es zu Hause schwierig wird, z. B. wenn sie von Gewalt oder Missbrauch bedroht sind. Hier erhalten aber auch Eltern im Interesse des Kindeswohls Beratung und Hilfen zur Erziehung. Ziel ist immer, die wieder in die Familien überführen zu können und dabei intensiv zu unterstützen und zu begleiten. Im Schlupfwinkel können die Kinder sich auch selbst melden und um Hilfe bitten. Vor allem die Älteren ab 12 Jahren machen davon Gebrauch, weiß Stephanie Behrens, die Leiterin der Einrichtung am Mainzerhofplatz.  „Wer ein Problem hat, kann jederzeit vorbeikommen. Wir schicken kein Kind weg. Wer lieber anrufen möchte, kann das auch tun: Telefon: 0361/ 5519939 Mobil: 0178/ 5551488 oder eine E-Mail an zuflucht@perspektiv-erfurt.de schreiben“, sagt sie.

Der Verein engagiert sich auch im Fan-Projekt Erfurt. „Unser Ziel ist die Unterstützung und Förderung einer bunten, fairen und toleranten Fankultur. Wir arbeiten nicht mit Hooligans, das wird leider oft falsch verstanden. Uns ist es aber wichtig, gemeinsam mit den Fans ein grundlegendes Demokratieverständnis zu entwickeln, ihnen zu helfen, andere zu tolerieren. Daran arbeiten wir auch in der Praxis. Wir begleiten die Fans auch zu Auswärtsspielen, fahren im Fanzug mit, und wenn es bis nach Kiel ist“, sagt Thomas Volland.

Neben der Begleitung der Fans zu Heim- und Auswärtsspielen des FC Rot-Weiß Erfurt gibt es freizeit- und bildungspädagogische Angebote, sowie individuelle Beratung und Betreuung bei fußballspezifischen und persönlichen Fragen und Problemen.

Mehr über die Angebote des Perspektiv e.V. Erfurt gibt es hier.