Extravaganter Sommerlook für das egapark-Aushängeschild
Was ist los auf dem Großen Blumenbeet, der Vorzeigeanlage des egaparks? Rote und grüne Kohlköpfe, Pak Choi oder Erdbeeren stechen heraus aus dem Blütenbunt. Zwiebeln wachsen neben Mangold, Roter Beete und Palmkohl. Blumenkohl ist auch zu entdecken. Das alles wurde in Hochbeete gepflanzt, die inmitten einer sommerbunten Blumenwiese stehen. Obst-Gemüse-Ornamente im Großen Blumenbeet, ein extravaganter Sommerlook.
Gärtnermeister Uwe Schachschal prüft mit dem Pflanzplan am Beet, ob alles seine Richtigkeit hat und ist mit der Bepflanzung zufrieden. Nach dem Plan im DIN A2-Format wurden die ca. 60.000 Pflanzen bestellt und auf der Fläche angeordnet. Für den Sommerlook des Beetes waren 10 Gärtner zwei Wochen beschäftigt. Am Rand des Beetes steht ein Wagen mit 20 Paletten, dem heutigen Arbeitspensum: Gemüsesetzlinge und Blumen im Miniformat. Und was macht nun das Gemüse auf dem Blumenbeet?
Uwe Schachschal lacht und erklärt: „Das Gartenjahr im egapark steht immer unter einem anderen Thema, 2016 haben wir uns für das „GärtnerReich“ entschieden. Dazu gehören nicht nur Blumen, sondern die gesamte Pflanzenpalette. Wir wollen auch die verschiedenen Formen des Gärtnerns beleuchten, auf dem Großen Blumenbeet ist das Square Foot Gardening. Der Nutzgarten im Quadrat oder Gärtnern im Quadrat ist die wohl einfachste Methode, einen Gemüsegarten neu anzulegen oder einen bestehenden in einzelne quadratische Beete umzugestalten. Diese lassen sich viel leichter bearbeiten, weil sie übersichtlicher sind. Bei geschickter Pflanzenwahl kann man fortlaufend ernten.“
Das ist nicht der einzige Vorteil dieser Methode, man kann damit auch den kleinsten Raum für ein Beet nutzen. Gärtnern ist längst nicht mehr ein Hobby für Ältere, auch junge Familien haben die Vorteile für sich entdeckt: Erdbeeren oder Kohlrabi sowie aromatische Kräuter aus eigenem Anbau. Dazu braucht man keinen Schrebergarten, ein Fleckchen Erde im Hof oder ein Hochbeet auf dem Balkon reicht dafür aus. Wer eine grüne Leidenschaft in sich trägt, gärtnert selbst, wann und wo auch immer möglich.
Pflanzideen von BUGA-Landschaftsarchitektin im Sommerbeet
Uwe Schachschal ist gespannt, wie die neue Formensprache des Großen Blumenbeetes bei den Besuchern ankommt: Gemüse gemixt mit essbaren Blüten und eine blühende Wiese statt formal bepflanzter Blumenbeete. Ausgedacht hat sich die Sommergestaltung des 6000 m² großen Areals die in Niedersachsen ansässige Landschaftsarchitektin Petra Pelz, deren Handschrift bereits verschiedene Beete und Themengärten im egapark tragen. Seit den 1990er Jahren gestaltet sie Privat- und Firmengärten, seit fünfzehn Jahren auch Anlagen für Gartenschauen. So war sie mit ihren Pflanzideen zum Beispiel bei der Internationalen Gartenschau Hamburg 2013 vertreten. Der Gemüse-Blumen-Mix hat ein wenig vom Stil alter Bauerngärten, dort wuchsen zwischen den Blumen Rhabarber oder Liebstöckel, passten sich Schnittlauch oder andere Kräuter in die Gestaltung ein.
Im mittleren Bereich des Großes Blumenbeetes verbreitet eine duftige Blumenwiese mit ländlichem Charme einen Hauch von Gartenromantik. Uwe Schachschal gefällt dieser Teil besonders gut, der erfahrene Gärtner hat bei der Pflanzenauswahl von Petra Pelz noch dazugelernt. „Zart und Weiß blüht die Heidenheimer Schlossblume, sie zieht sich wie ein Schleier durch das Beet. Eine attraktive Pflanze, die ich bis dato nicht kannte“, erzählt er. Auch der Gärtnermeister lernt also noch dazu….
Geordneter Farbenrausch
Besonders ist auch der Farbverlauf der Gesamtanlage, die vom Festplatz bis zu den Pflanzenschauhäusern reicht: Rot und Weiß beginnt es an Halle 1, wechselt in Rot und Orange mit Gelb, weiter geht es mit zwei Abschnitten in Orange und Violett, dann folgen zwei Bereiche in Violett und Rose und den Abschluss bilden zwei Beetareale in Rose und Violett mit Grün. Dreimal wöchentlich wird gegossen, die Beregnung schaltet sich automatisch ein und aus.
Noch sind die Pflanzen klein und zart, doch die ersten Blüten geben schon einen Vorgeschmack auf das, was die Besucher ab Mitte Juli erwartet, dann zeigt sich die Fläche in voller Pracht und macht dem „GärtnerReich“ im egapark alle Ehre.