Die Idee hatte Elke Seiffart. Ganz schnell hatte sie den Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins in Kerspleben begeistert. Und jetzt ist sie da: die Bücherzelle auf dem Pilgerplatz in Kerspleben. In zartem Lindgrün lädt sie Bücherfreunde zum Stöbern ein. Am Samstag wird sie mit einem Bank-Fest eröffnet.
Gestern haben die Vereinsmitglieder die Regale eingebaut und die ersten Bücher einsortiert: Romane, Sachbücher, Kinderliteratur. „Bei letzterer ist es noch ein bisschen dünn, aber das wird schon. Viele haben sich schon gemeldet, um Bücher zu spenden“, sagt Karin Kahlich. Die sportliche Kersplebenerin brennt für die kleine Bibliothek, die in einer alten Telefonzelle Platz gefunden hat. Sogar Enkel Richard ist dabei. Der Vierjährige hat beim Aufräumen geholfen und nicht nur er.
Ohne die handwerklich geschickten Kersplebener wäre wohl so schnell nichts aus dem ambitionierten Vorhaben geworden, das von den Stadtwerken Erfurt im Rahmen der Projektförderung 25 x 1000 mit 1000 Euro unterstützt wird. Matthias Mielke zum Beispiel hat die Holzregale gebaut. Sie passen perfekt in die alte Telefonzelle – natürlich sind sie auch lindgrün. Das sieht schon gut aus. Einen Meter sind sie breit und zieren Rückwand und eine Seite der Zelle. Da passen ordentlich Bücher rein. Und die schleppen gerade Sky Schumann, Wolfram Focke und Rainer Schönheit heran. Das Einsortieren übernimmt Karin Kahlich, zusammen mit Enkel Richard.
„Ganz viele haben uns geholfen, schon allein beim Transport der Telefonzelle“, sagt sie. Und lackiert hat sie Autolackierer Wolfgang Hack. Zwei Donnerstagnachmittage lang wurde der Aufbau der Zelle vorbereitet, der Untergrund befestigt, das Fundament gegossen. „Jetzt ist alles fertig“, freut sich Karin Kahlich und bedankt sich bei allen Unterstützern.
BANKFEST am Samstag
Festlich eingeweiht wird die Bücherzelle am Samstag, dem 11. Juni. Ab 16 Uhr gibt es wieder ein großes Fest für alle Kersplebener mit Musik und Grill und gemütlichem Beisammensein. Bankfest heißt es. Das ist inzwischen eine schöne Tradition, erklärt Karin Kahlich. „Angefangen hat alles, als wir vor einigen Jahren am Katzenberg eine Bank eingeweiht haben. Von dort aus kann man wunderbar ins Land schauen. Seitdem feiern wir jedes Jahr ein Bankfest“, sagt sie.
Fotos: Karina Heßland