Immer wieder hört man Sätze wie „Am Ende wird doch sowieso alles zusammengeworfen“ oder „Plastik gehört immer in die Gelbe Tonne“. Doch was stimmt wirklich?
In diesem Beitrag räumen wir mit den häufigsten Mythen auf, erklären typische Stolperfallen im Alltag und zeigen, worauf es beim Trennen wirklich ankommt. So wird aus gut gemeintem Entsorgen auch tatsächlich richtiges Recycling.
1. „Am Ende wird doch sowieso alles zusammengeworfen“
Das ist einer der größten Mythen. In Deutschland werden getrennt gesammelte Abfälle in Verwertungsanlagen weiter aufbereitet. Die Trennung an der Quelle ist entscheidend, weil nur so hochwertige Wertstoffe wie Papier, Glas, Metall oder bestimmte Kunststoffe recycelt werden können.
2. „Mülltrennung bringt nichts – alles wird verbrannt“
Zwar werden nicht recycelbare Reststoffe tatsächlich in modernen Müllheizkraftwerken verbrannt, doch Wertstoffe wie Papier, Verpackungen, Glas und Metalle gelangen gezielt in Recyclingprozesse. Durch das Recycling werden Rohstoffe geschont und Energie eingespart.
3. „Deckel und Etiketten müssen immer entfernt werden“
Das stimmt so nicht. Moderne Sortieranlagen sind darauf ausgelegt, unterschiedliche Materialarten zu trennen. Ein Joghurtbecher darf also mitsamt Deckel und Etikett in die Gelbe Tonne – idealerweise aber leer und, falls möglich, grob getrennt (z. B. Deckel vom Becher abziehen), damit das Recycling leichter wird.
4. „Kleinere Mengen Restmüll im Bioabfall sind egal“
Falsch. Plastikreste, Glas oder Metall im Biomüll stören massiv. Biogasanlagen und Kompostwerke können nur sauberen Bioabfall verarbeiten. Deshalb gehören Plastiktüten oder auch „kompostierbare“ Bioplastikbeutel nicht hinein – sie werden meist aussortiert.
5. „Pizzakartons gehören ins Altpapier“
Nur teilweise richtig: Saubere Kartons können ins Altpapier. Starke Fett- und Essensreste machen das Papier unbrauchbar – solche Kartons gehören in den Restmüll.
6. „Kaputtes Porzellan kommt ins Altglas“
Das ist falsch. Glascontainer sind nur für Verpackungsglas gedacht (Flaschen, Konservengläser). Porzellan, Fensterglas oder Trinkgläser gehören in den Restmüll, weil sie andere Schmelzpunkte haben und das Recycling stören würden.
7. „Plastik kommt in die Gelbe Tonne“
Die Gelbe Tonne ist keine Plastiktonne, sondern eine Verpackungstonne. hinein gehören nur Verpackungen aus Kunststoff, Metall oder Verbundmaterial – z. B. Joghurtbecher, Konservendosen, Folien oder Getränkekartons. Dinge aus Plastik, die keine Verpackungen sind (z. B. Spielzeug, Zahnbürsten, Eimer), gehören dagegen in den Restmüll oder zum Wertstoffhof. Entscheidend ist also nicht das Material, sondern der Verpackungszweck.
Viele Mythen entstehen, weil Mülltrennung auf den ersten Blick kompliziert wirkt. Wer sich an die Grundregel hält – Verpackungen in die Gelbe Tonne, Papier ins Altpapier, Glas ins Altglas, Küchenabfälle in die Biotonne, alles andere in den Restmüll – liegt in den meisten Fällen richtig.