„Jetzt mal Butter bei die Fische!“ – eine ganz alltägliche Redewendung an der Küste. Genau dort hat es uns in diesem Jahr hin verschlagen: Wir fuhren nach Rostock! Wir, die Azubis, waren wieder auf großer Reise, diesmal aber keine zwei, sondern ganze vier Tage.

Am Donnerstag ging unsere Reise los, mehr oder weniger munter. Unser erster Stopp war Potsdam. Doch kaum waren wir um die erste Ecke gebogen, befanden wir uns augenscheinlich in Amsterdam. Wie soll das bitte gehen? Unser Stadtführer zeigte uns ein wunderschönes, kleines holländisches Viertel.

Von Amsterdam ging es weiter nach Frankreich  –  oder doch eher Italien? Das Potsdamer Brandenburger Tor erinnerte doch sehr an eine Mischung aus dem Triumphbogen in Rom und dem Arc de Triomphe in Paris. Wo man nur hin sieht: ein Mix aus verschiedenen Kulturen. Hinter der nächsten Ecke wartete eine Kirche nach spanischem Baustil. Leider war unsere Aufenthalt viel zu kurz und schon ging es wieder in den Bus.

In der Jugendherberge angekommen, bezogen wir unsere Zimmer. Hier erkannte man ganz genau, wer noch bei Mama wohnt und wer nicht. Mit vereinten Kräften wurde das Bettlaken bezwungen und die Bettdecke in den Bezug gezwängt.

Ab jetzt war Freizeit angesagt. Wir zogen in kleinen Gruppen los. Im REWE angekommen starrten wir zu viert auf das Getränkeregal und überlegten angestrengt, ob Dosen oder doch lieber ein Fass. Mathematische Gleichungen wurden aufgestellt, die Köpfe rauchten und die Verzweiflung war uns ins Gesicht geschrieben. Vincent kam wie aus dem nichts und machte kurze Sache: ein Kasten. Wir machten uns auf dem Weg zum Hafen und haben den perfekten Moment abgepasst. Seht selbst:

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Gemeinsam ließen wir den Abend ausklingen und somit war unser erster Tag leider auch schon zu Ende.

Heute stand das große Wiedersehen mit den Azubis der Rostocker Straßenbahn AG an. Vor ungefähr einem Monat besuchten uns diese in Erfurt. Trotz der Distanz wurden schnell Freundschaften geschlossen und umso größer war die Vorfreude. Der erste Programmpunkt war wie jedes Jahr die klassische Betriebsbesichtigung. Doch dieses Mal neu: Die Rostocker hatten einen Überraschungstag für uns geplant. Somit fuhren wir erst mit dem Bus, anschließend mit der Straßenbahn und setzten dann mit der Fähre nach Warnemünde über. Somit haben wir eine komplette Übersicht über die Verkehrsmittel der Rostocker Straßenbahn AG bekommen.

In Warnemünde konnten wir uns frei bewegen, schlenderten in kleinen Gruppen durch die Einkaufspassagen und sonnten uns schlussendlich am Sandstrand. So schön das Meer doch war, plagte uns der Hunger und somit machten wir uns auf den Weg in eine Gaststätte. Dort angekommen, stießen auch endlich die letzten Azubis zu uns. Gemeinsam tauschten wir uns aus und genossen das Abendessen.

Die Zeit verging wie im Flug: schon war der dritte Tag unsere Reise angebrochen. Wir starteten schon in aller Frühe, um rechtzeitig im Escape Room zu sein. Vor Ort erkundeten wir das Gelände und wurden dann in kleine Gruppen eingeteilt, um aus dem Reich der Pharaonen zu entkommen. Kaum begann das Spiel, hatten wir schon den Raum abgesucht und waren vorerst etwas hilflos. Doch dann hatten wir endlich ein Geheimversteck gefunden: mit vereinten Kräften lösten wir das Rätsel. Voller Euphorie warteten wir gespannt, dass sich das Schloss öffnete. Die Stille war fast beängstigend, doch blitzartig schrie Maya auf. Wir sprangen mit einem Zack zurück und es ertönte ein lautes Lachen. Der Spielmoderator freute sich, dass endlich wieder jemand auf die Gummischlange reingefallen war. Nach 50 Minuten hatten wir es geschafft und waren sogar die erste Gruppe in Freiheit. Danach gingen wir einen Happen essen.

Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Spot: einem Kletterwald. Jetzt war nicht nur Köpfchen gefragt, sondern auch Muskeln. Nach der Einweisung konnte jeder auf seinem Level klettern.

Schweißgebadet kamen wir wieder am Boden an und entdecken hinter dem kleinen Wald doch tatsächlich das Meer. In Blitzgeschwindigkeit sprinteten wir zum Bus, zogen Badeklamotten an und sprangen ab ins Wasser. So schnell wie wir im Wasser waren, mussten wir auch schon wieder raus, denn das Abendbrot wartete.
Zum Abschluss grillten wir, saßen eng beisammen am Feuer, sangen Lieder und Johannes spielte sogar auf seiner Ukulele.

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Hundemüde kamen wir am nächsten Morgen kaum aus dem Bett. Die Nacht war eindeutig zu kurz, aber am Frühstückstisch wurde uns die frohe Kunde überbracht: Als Wiedergutmachung für den kurzen Badeausflug gingen wir noch einmal an den Strand.

Nach ausgiebigem Bad, sowohl in der Sonne als auch im Wasser, machten wir uns auf die Heimreise. Unsere Azubi-Fahrt war wie immer ein voller Erfolg. Es wurden neue Freundschaften geschlossen und alte besiegelt. Wir haben viel gelacht, erlebt und uns somit eine kleine gemeinsame Erinnerung geschaffen.

Text: Maria Annalena Gertung