Direkt neben dem großen Blumenbeet, genauer gesagt im Begoniengarten, steht sie, die exotische Eucomis cosmosa, auch Ananasblume oder Gewöhnliche Schopflilie genannt.

Obwohl die Eucomis cosmosa auch als Ananasblume bezeichnet wird, hat sie in botanischer Hinsicht aber nichts mit den leckeren Früchten aus dem Süden zu tun. Eine Gemeinsamkeit weisen die Ananasblumen und echten Ananaspflanzen, die unter Botaniker auch als Bromeliengewächse bekannt sind, jedoch auf. Beide Pflanzen bilden als erstes einen Schopf mit breiten, grünen Blättern aus, die sich dann wie ein Trichter anordnen. Dieser Blütenstand, der mit einem Blattschopf endet, erinnert den Betrachter an die leckeren Südfrüchte.

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Die Eucomis cosmosa ist diesen Sommer im egapark als reine Art und in der Sorte ‘Sparkling Burgundy‘ zu bestaunen. Als „rein“ gilt diese Untergattung der Schopflilie, da sie nicht mit anderen Schopflilienarten gekreuzt wurde. Ursprünglich stammt das an eine Ananas erinnernde Spargelgewächs aus Südafrika. In ihrer Heimat fühlt sich die Pflanze vor allem in der Nähe von sumpfigen Flussufern oder auf grasbewachsenen Hügeln in nährstoffreichen, durchlässigen Böden am wohlsten.

Wird die Ananasblume in unseren Breitengraden kultiviert, kann sie bis zu 90 cm lange und 15 cm breite Blätter ausbilden. Sie haben auf ihrer Unterseite kleine purpurrote Punkte, ansonsten sind sie aber grün. Um ihre großen Blätter tragen zu können, besitzt die Eucomis cosmosa einen bis zu 120 cm langen Blütenstandstiel.

In Südafrika blüht die süßlich duftende Blume von Dezember bis März. Bei uns bekommt man die rosa bis hellbraune Blütenpracht zwischen Juli bis September zu sehen. Im Laufe der Zeit vergrünen die Blüten langsam, fallen aber nicht ab. Ab dem Herbst trägt die Ananasblume dann kleine, erbsengrüne Früchte, die das Gewächs bis zum ersten Frost schmücken. Denn trotz ihrer exotischen Herkunft gilt die Pflanze als halbwinterhart, da ihre Forsttoleranz bei bis zu -5° Celsius liegt. Die Überwinterung erfolgt ähnlich wie bei Agapanthus (Schmucklilien): In Töpfe gepflanzt und in den frostfreien Keller gestellt, können Ananasblumen die kalte Jahreszeit gut überdauern und sollten dann nur wenig gegossen werden.

Neben der Eucomis cosmosa gibt es noch zehn weitere Arten der Schopflilien, deren Namen sich vom Blattschopf an der Spitze ihres Blütenstandstiels ableitet. Das „Eu“ wird mit „schön“ übersetzt und das „kome“ steht für „Schopf“ oder auch „Stirnlocke“. Die „schön frisierte“ Pflanze besitzt kegel- bis eiförmige Zwiebeln mit einer flacher Zwiebelscheibe. Bei den älteren Gewächsen bilden sich dort mehrere Brutzwiebeln aus. Da die Zwiebeln der Ananasblume entzündungshemmende Wirkstoffe enthalten, gelten sie in ihrer afrikanischen Heimat als Heilmittel gegen Rückenschmerzen und Rheuma. Bei der Behandlung werden die Wurzeln zerkocht und als Breiumschläge angewendet.

Ananasblume

Wer sich selbst eine dieser afrikanischen Blumen in den heimischen Garten holen möchte, sollte bereits im Februar die Zwiebeln in einen möglichst großen Topf etwa 15 bis 20 cm tief einpflanzen und ca. alle zwei Wochen mit etwas Flüssigdünger versorgen. Ab Mitte Mai können die kleinen im Haus oder Gewächshaus vorgezogenen Pflänzchen dann im Garten oder auf der Terrasse platziert werden.

Pflanzenfreunde, die nicht bis zum nächsten Sommer warten möchten, sollten unbedingt dem Begoniengarten im egapark einen kleinen Besuch abstatten. Hier können die exotischen Blumen schon diesen Sommer bestaunt werden.

Text: Theresa Brehm; Fotos: Daniel Zugwurst