Bunte  Hände, Glitzerkaffee und strahlende  Gesichter

Studentin Sabrina hat zum Abschluss ihres Praktikums in der Unternehmenskommunikation der Stadtwerke Erfurt das Sommerfest des Tierheimes besucht und einen Kinderschminkstand betreut. Ihre Erlebnisse zum Nachlesen:

Samstag 8 Uhr in Erfurt.  Der Wecker klingelte. Noch nicht wirklich wach drückte ich die Schlummertaste. Kurz vor dem zweiten Weckerklingeln erinnerte ich mich an den Grund des frühen Aufstehens: das Sommerfest im Tierheim! Also nichts wie raus und in die Küche einen Kaffee kochen. Dann ins Bad. Wenige Minuten später traf ich vor der Haustür meine Nichte Sophie und dann ging es los ins Tierheim.

Der Tisch und ein paar Stühle für uns unter einem Pavillon standen schon – wir mussten also nur noch unsere Schminkutensilien abholen. Unsere Tagesaufgabe: Kindergesichter mittels Schminke in die von Tieren und diversen Fabelwesen verwandeln. Selbstverständlich hatte ich dafür von Zuhause noch eine extra Portion Glitzer mitgebracht – für die künftigen Prinzessinnen! J

Die erste Stunde passierte erst mal gar nichts, was unsere Aufregung nicht unbedingt verringerte. Das Wetter war trübe, vielleicht würden nur wenige Leute kommen? Gegen 10 Uhr erschien unsere Standnachbarin, die mit den Kindern Hundespielzeuge basteln wollte. Auch die Besucher trudelten nach und nach ein. Die meisten verschlug es zuerst auf die Hüpfburg, konnte ich gut verstehen. Anschließend wurde am Glücksrad des Tierheimvereins gedreht und dann fanden sie sich auch bei uns ein. Apropos Glücksrad – auch Sophie und ich hatten unser Glück versucht, wir wollten unbedingt das Plüscheinhorn gewinnen. Bekommen haben wir es leider nicht.

Dann kam der Ansturm auf unseren Schminkstand und wir hatten alle Hände voll zu tun. Einige Prinzessinnen, Kuschelkatzen und Regenbogentiger später hatten wir beide ziemlich bunte Hände, was auch die wartenden Kinder sichtlich amüsierte. Bei den letzten Pinselstrichen an der Meeresprinzessin kam es jedoch noch besser: ein Windstoß und der Glitzer aus dem kleinen Döschen machte sich selbstständig. Meine Nichte hatten den Kopf voller Glitzer und auch ich war komplett damit bestäubt. Die kleine Meeresprinzessin fand es total toll.

Ein schöner Kontrast war dann unsere nächste Besucherin – sie wollte eine Hexe sein. Ein giftgrünes Gesicht, Spinnweben und sogar eine Warze wollte sie aufgemalt bekommen. Kaum war die kleine Hexe weg, pustete der Wind unseren Pavillon fast um. Schnell sprangen wir auf und hielten jeweils eine Ecke des Pavillons fest. Der Windstoß wehte Pinsel und Farben um, alles war von Glitzer umhüllt. Zum Glück war es nach ein paar Minuten vorbei.

Zur Mittagszeit meldete sich mein Magen und außerdem brauchte ich neuen Kaffee. Ein Blick in meine Tasse zeigte mir eine ordentliche Schicht Glitzer. Zwischendurch sah ich mir auch die anderen Info- und Verkaufsstände an. Beim Tierheimverein  lernte ich zum Beispiel, dass Meerschweinchen Getreide nicht richtig verdauen können und dass die Körner sie dick machen.

Natürlich schaute ich mir auch an, wie die Hunde durch den Parcours liefen. Manche bewegten sich schüchtern und das Leckerli oder der Spielball waren viel interessanter als der Lauf über den Parcours. Ein witziger Moment: Tierheimpflegerin Judith vergaß beim Tunnelhindernis die Leine loszulassen. So konnte es natürlich nichts werden. Hund Jessy meisterte den Parcours am Besten. Die Wahl des schönsten Mischlingshundes war ein weiterer Höhepunkt des Tages und Denny Alamo eine würdiger Gewinner .

Auf einem solchen Fest macht man auch nette Bekanntschaften. Ich lernte die wunderschöne Daisy kennen, eine blaue Papageiendame. Für mich war diese Begegnung herzerfrischend und das Highlight des Tages.

Insgesamt war es trotz des Windes und der kühlen Temperaturen ein schöner Samstag. Mehr als 500 Besucher kamen zum Lutherstein und für das Tierheim 1300 Euro zusammen. Auch unsere Kinderschminkaktion hat zu dieser Spendensumme beigetragen.  Glänzende Kinderaugen und strahlende Gesichter entschädigten für kunterbunte  Hände und glitzernde Sachen.

 

Hintergrundinfo Tierheim Erfurt

1400 Tiere werden pro Jahr im Erfurter Tierheim aufgenommen: 400 Hunde am Lutherstein, 1000 Katzen und Kleinsäuger im Andreasried. Die Anzahl der Exoten ist steigend: Schlangen, Spinnen, Echsen, Vögel. Zum Tierheim-Team gehören vier Mitarbeiter und ein Auszubildender. Sie werden unterstützt von sechs Bundesfreiwilligen, drei gemeinnützige Arbeit Leistenden, Praktikanten und 300 sogenannten Gassigehern.