Das Gartencenter Zimmermann ist jedem Gartenfreund in Erfurt ein Begriff. Bei Wolfgang Zimmermann ist für jeden Garten die richtige Pflanze gewachsen. Seit nunmehr 31 Jahren verkauft der gelernte Gärtner und studierte Diplom-Ingenieur für Gartenbau vom Samen über farbenfrohe Blumen bis hin zum 800 Jahre alten Olivenbaum jedem das passende Grün. Einen Tipp für die richtige Pflege gibt es gratis dazu.

Uns hat er verraten, wie der heimische Garten frühlingsfit gemacht werden kann, welche Frühblüher sich gerne einen Blumentopf teilen und worauf beim Kauf von Erde geachtet werden sollte.

Die richtigen Pflanzpartner

Ob feuerrote Tulpen, knallig pinke Becherprimeln oder Alpenveilchen in zartem Rosa – die Auswahl an Frühblühern ist groß. Welche Blumen also zusammenpflanzen? „Eine Kombination, die ich empfehlen würde, wären Hornveilchen und Stiefmütterchen mit einer entsprechenden Zwiebel wie einer Tulpe oder Narzisse. In runden Schalen sieht dieses Trio besonders gut aus.“, so Zimmermann. „Sie beeinflussen sich nicht negativ“.

Aber nicht nur draußen, sondern auch im Haus sind solche Arrangements ein echter Hingucker. „Sie können auch gut in kühlen Vorräumen stehen und bringen Frische und Farbe in den Raum“, meint der gelernte Gärtner. Aber im Frühjahr fallen noch viel mehr Arbeiten als das Pflanzen von Tulpen und Co an. „Die Arbeiten im Garten sind um diese Jahreszeit sehr witterungsabhängig“, sagt Zimmermann. „Bei Temperaturen bis zu -5 Grad kann man beispielsweise Gehölzschnitte durchführen. Bei niedrigeren Temperaturen ist das aber nicht zu raten“. Wer im Sommer Gemüse ernten will, sollte außerdem rechtzeitig mit der Aussaat anfangen. „Manche beginnen bereits im Januar, Kopfsalate auszusäen.“ Die Aussaat sollte dann in der Pflanzschale im Haus oder im beheizten Gewächshaus erfolgen. Ab März können die Jungpflanzen dann ins Freiland umziehen.

Gute Erde ist das A und O

„Pflanzen und Wachstum haben mich eigentlich schon von Kindheit an interessiert. Ich habe von meinen Eltern ein paar Quadratmeter bekommen, um Radieschen oder Salat anzubauen“, erinnert sich Zimmermann. Deswegen weiß er, dass gute Erde besonders wichtig ist, um im Sommer und Herbst Obst und Gemüse ernten zu können. „Die Erde ist die Basis für die Pflanze. Alles was der Pflanze nicht über die Erde zugeführt bekommt, fehlt ihr“, warnt der Profi. „Unter uns: Ich würde keine Aktionsware empfehlen. Meist stimmt bei Billigware die Textur und die Struktur nicht, sodass sich Pflanzen nur schlecht darin kultivieren lassen.“ Welche Erde gut oder schlecht ist, hängt von der Pflanze ab. „Auf dem Balkon sollte das Verhältnis von Feststoffen und Luft in der Erde stimmen. Die Erde sollte porös sein, sodass sie einerseits wasserdurchlässig ist, aber auch das Wasser halten kann, wenn es darauf ankommt“, sagt Zimmermann. Wer Wert auf das Wohl der Umwelt legt, sollte außerdem zu torffreier Erde greifen. „Dieser ist zwar ein sehr lockeres Material, aber ökologisch nicht gut zu bewerten. Er wird heute oft durch holzartige Materialien oder Kokosfasern ersetzt“.

Für eine gute Ernte sollte das Verhältnis von Mineralstoffen und organischen Stoffen in der Erde stimmen, damit die Pflanze eine gute Basis zum Wachsen hat. Foto: PhotoMIX Company von Pexels

Bei Erde muss außerdem auf das Verhältnis von Mineralstoffen und organischen Stoffen geachtet werden. „Ein gutes Substrat zeichnet sich dadurch aus, dass beide aufeinander abgestimmt sind. Die richtige Konzentration ist dann aber wieder von der jeweiligen Pflanze abhängig“, erklärt der Gartenprofi. „Moorbeet-Pflanzen brauchen beispielsweise ein Substrat, das relativ sauer ist. Für Dauer- und Kübelbepflanzungen hingegen empfiehlt sich ein Substrat, das relativ viele mineralische Stoffe hat und nicht zu sehr verrottet. Neben Lehm und Ton sind auch Mineralien von Lava, Bims aber auch Sande enthalten, die der Pflanze eine gewisse Standfestigkeit geben“.

Auch bei Rasen ist es wichtig, auf die zugesetzten Nährstoffe und den richtigen Dünger zu achten. „Bei Rasen würde ich keinen rein mineralischen Dünger empfehlen. Dieser muss sehr gezielte eingesetzt werden, da schnell eine Überdüngung passieren kann. Fällt der Dünger aus der Hand oder dem Wagen, ist er weg“, sagt der Profi. Zimmermann rät deswegen zu organischem Dünger. „Damit die Pflanze die Nährstoffe aufnehmen kann, müssen die Bestandteile des Düngers erst mineralisiert werden. Das passiert durch Bodenlebewesen. Mit organischem Dünger tut man also etwas Gutes für die Biosubstanz an sich.“

Mit frischen Kräutern durch das Jahr

Für die Liebhaber von aromatischen Kräutern hat Wolfgang Zimmermann ebenfalls einen Tipp parat: „Am besten eignet sich hier organisch-mineralischer Dünger. Außerdem würde ich auf Pflanzenschutzmittel verzichten. Stellt man nach dem Kauf fest, dass Läuse an der Pflanze sind, rate ich dazu, die Stängel abzuschneiden und die Pflanze abzuspülen“. Weiterhin empfiehlt es sich, auf die Siegel der Pflanzen zu schauen. „Meine persönliche Empfehlung sind die Siegel LaBio vom Koch Johann Loafers und Sunny Herbs“, sagt der Profi.

Bei Kräutern lohnt es sich, einen Blick auf Gütesiegel zu werfen und auf Pflanzenschutzmittel zu verzichten, um sich lange an den aromatischen Pflanzen erfreuen zu können. Foto: Steve Bauerschmidt

Für gesunde Orchideen

Orchideen gehören zwar nicht zu den Frühblühern im Balkonkasten, dafür aber zu den Lieblingsblumen von Wolfang Zimmermann. Damit sich auch andere Orchideen-Liebhaber lange an der Blütenpracht erfreuen können, hat er ebenfalls Tipps parat. „Eine Orchidee braucht wie alle anderen Pflanzen ausreichend Licht. Allerdings würde ich nicht empfehlen, sie in ein Fenster auf der Südseite des Hauses zu stellen. Dort ist die Sonneneinstrahlung oft zu hoch. Im Ostfenster ist ein guter Standort“, so Zimmermann. „Die meisten heute angebotenen Orchideen sind Schmetterlingsorchideen oder Phalaenopsis. Letztere blüht sogar mehrmals im Jahr und ist ziemlich unempfindlich.“

Für lange blühende Orchideen ist ein Platz im Fenster sowie die richtige Menge an Wasser entscheidend. Foto: Steve Bauerschmidt

Dennoch stellt sich oft die Frage, wie viel Wasser Orchideen brauchen und wie oft sie gegossen werden müssen. „Einmal wöchentlich mehrere Stunden oder über Nacht ins Wasser stellen, sodass sie sich richtig vollsaugen kann. Anschließend das Wasser abtropfen lassen und die Orchidee zurück in den Topf an ihren Platz stellen“, erklärt Zimmermann. „Ein Kollege von mir hat immer gesagt: Der liebe Gott hat dem Menschen ein sensibles Organ gegeben: Den Finger.“ Wer sich also nicht sicher ist, ob er die Zimmer- oder Balkonpflanzen gießen sollte, kann den Zeigefinger in die Erde stecken. Bleibt keine Erde daran kleben, ist diese trocken und kann Wasser vertragen.

Wer seine Pflanzen für das Frühjahr im Gartencenter Zimmermann kaufen möchte, bekommt in unserem Rundgang mit Wolfgang Zimmermann einen ersten Überblick über das bunte Sortiment.