Matthias Marhula ist 27. Seit vier Jahren arbeitet er als Busfahrer bei der EVAG in Erfurt: in der Stadt und über Land. Hier hat er auch seine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb gemacht. Als einer der ersten, denn das kombinierte Berufsbild aus Bus- und Straßenbahnfahrer gibt es noch nicht so lange.
Drei Jahre lang war er als Kombifahrer eingesetzt. Eine Woche fuhr er Bus, die andere Straßenbahn. Das war auch schön. Sein Herz aber schlägt für den Bus. So macht er seit einem Jahr nur noch in Bussen.
„Hier hat man direkten Kontakt mit den Fahrgästen, kann bei Fragen weiterhelfen. Das macht Spaß. Vor allem, wenn man die Strecke immer wieder fährt. Dann entwickeln sich sogar kleine Bekanntschaften“, erzählt er. Das hat man bei der Straßenbahn nicht. Und auch im Schulbusverkehr bewahrt er die Ruhe, vermittelt, wenn es mal wieder Stress zwischen den kleinen und größeren Schülern gibt.
Gern fährt er die Stadtlinie, aber auch über Land ist er gern unterwegs. Mit der 111 zum Beispiel, die nach Gebesee fährt. Es wird nicht langweilig. Schon allein, weil die Fahrgäste immer wieder wechseln. Morgens sind es vor allem Leute, die zur Arbeit wollen. Am Busbahnhof sind es oft Studenten, die einsteigen. Mittags sind es die älteren Leute, die von ihren Besorgungen zurückkommen und wieder nach Hause wollen. Viele grüßen ihn schon und fragen, wie es ihm geht.
Wenn der Info-Bus der EVAG on Tour ist, ist Matthias Marhula meist nicht weit. Nicht nur zum Verkehrssicherheitstag oder zum WBG-Fest im egapark. Auch bei der SWE Ausbildungsmesse ist der junge Fahrer immer dabei.
Während die Azubis im ersten Lehrjahr die Standbetreuung im Atrium der Stadtwerke übernehmen, ist er bei der Technikschau auf dem EVAG-Betriebshof in der Magdeburger Allee. Er zeigt nicht nur den Bus und lässt die Schüler auch mal auf den Fahrersitz. Matthias Marhula sucht das direkte Gespräch. „Viele wissen gar nicht, was sie fragen sollen, sind unsicher. Wenn ich dann aber anfange, etwas zu erklären, kommen sie ganz gezielt“, erzählt er. Dann erklärt Matthias Marhula nicht nur, wie der Bus funktioniert. Er verdeutlicht ihnen auch, wie gefährlich es ist, wenn Fußgänger mit dem Handy oder mit Kopfhörern im Straßenverkehr unterwegs sind. „Manche kriegen große Augen, wenn man sie mal die Perspektive des Busfahrers einnehmen lässt“, erzählt er.

Wenn er mal nicht mit dem Bus unterwegs ist, sorgt er für körperlichen Ausgleich. „Das ist total wichtig, auch wenn wir tolle rückenschonende Fahrersitze mit Belüftung haben. Schließlich sitzt man den ganzen Tag. Da muss man schon was für den Körper tun“, sagt er. Bei Matthias Marhula ist es Kraftsport. Auch im SV EVB ist er aktiv, spielt Fußball, gemeinsam mit anderen Fahrern. „Wir spielen gegen andere Verkehrsbetriebe. Dafür fahren wir auch schon mal nach Rostock oder Kassel.“
Fotos: Barbara Neumann