Ohne Bienen hätte es früher kein Weihnachten gegeben, zumindest nicht so, wie wir es heute kennen. Zum einen, weil es keinen elektrischen Strom gab und der Weihnachtsbaum mit selbst gezogenen Bienenwachs-Kerzen geschmückt wurde. Zum anderen, weil früher – lange, bevor der Zucker erfunden wurde – Honig das Süßungsmittel Nr. 1 war. Überzeugt euch selbst! Wir haben ein paar leckere Rezepte für euch.
Das flüssige Gold hat nicht nur eine stärkere Süße als industriell hergestellter Zucker, sondern enthält neben Frucht- und Traubenzucker auch Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und Enzyme. Das wussten die alten Ägypter ebenso wie der Grieche Hippokrates, der im Altertum auf der Insel Kos ein großes Heilzentrum errichtete.

Nicht umsonst galt Honig früher als Speise der Götter, über die Jahrhunderte hat er sich als heilende Wunderwaffe bewährt. Egal, ob es um Naturkosmetik wie pflegenden Lippenbalsam, Deo, natürliche Haarpflege oder die Linderung von Husten und Halsschmerzen geht. Aber Vorsicht: Auch wenn heiße Milch mit Honig als bewährtes Hausmittel gilt, zu heiß sollte das Getränk nicht sein, sonst gehen die heilenden Inhaltsstoffe des Honigs verloren. Besser ist sicher warmer Tee mit Honig, der unter 40°C serviert werden sollte. Übrigens haben wir auch ein paar Ideen für Weihnachtsgeschenke auf den letzten Drücker – allesamt selbst gemacht.
Sogar Honigseife kann man ganz einfach selbst herstellen.
Propolis – das Schutzharz der Bienen – wird heute gern in Salben und Cremes, aber auch in Kapseln, Pastillen, in Pulvern oder Tinkturen verwendet. Viele schwören auf die heilende Wirkung bei Erkältungen oder Hauterkrankungen, denn es soll wie ein natürliches Antibiotikum wirken. Bei Schuppenflechte oder Neurodermitis soll eine Mischung aus Honig, Bienenwachs und Olivenöl wahre Wunder bewirken.
Bienen und ihr Honig sind darüber hinaus ein sehr guter Indikator für Schadstoffe. Bienen-Biomonitoring heißt das Zauberwort. Das Verfahren wird nicht nur in der Nähe von Flughäfen wie Frankfurt/Main angewendet, um die Schadstoffbelastung zu ermitteln. Auch auf der Deponie Erfurt-Schwerborn leben mehrere Bienenvölker, deren Honig regelmäßig überprüft wird. Resultat: gesundheitlich unbedenklich und sehr lecker.

Allee Honig zu gewinnen
Vielleicht haben Sie schon von unserem Allee Honig gehört. Den produzieren inzwischen drei Bienenvölker auf dem begrünten Dach des SWE Kundenzentrums in der Magdeburger Allee. Allerdings in geringen Mengen. Wer wissen möchte, wie unser Honig schmeckt, kann sich per E-Mail unter presse@stadtwerke-erfurt.de melden oder eine Postkarte an SWE Stadtwerke Erfurt GmbH, Unternehmenskommunikation, Magdeburger Allee 34, 99086 Erfurt schreiben. Stichwort: Allee Honig. Unter allen Einsendern, die sich bis zum 31. Dezember 2020 bei uns melden, verlosen wir 12 Gläser.
Da die Gläser bestimmt nicht reichen, haben wir hier noch ein paar Seelentröster:

Uromas Bienenstich
Zum Glück bäckt meine Mutter ihn genauso wie meine Oma Ruth: Bienenstich mit Hefeteig. Nur ein kleines Stück davon ist schon wie nach Hause kommen. Es erinnert mich an meine Kindheit, als ich meiner Oma die gut gehüteten Mandeln (vermutlich allesamt per Westpaket in den Osten verschifft) aus der alten Holz-Truhe stibitzte, um sie nachts heimlich zu spannenden Büchern von Enid Blyton (nicht die 5 Freunde, sondern die achtbändige Abenteuerserie um Schiffe, Burgen, Täler oder Inseln) unter der Bettdecke zu verzehren.
Für den Teig:
500 g Mehr, 100 g Zucker, 80 g Margarine, 1 Prise Salz, 1 Päckchen Vanillezucker, knapp ¼ Liter Milch, 30 g Hefe
Für den Belag:
150 g Margarine oder Butter, 150 g Zucker, 75 g Honig, 200 g gehackte Mandeln, 2 bis 3 Eier, 1/16 Liter Sahne oder Milch, 1 Prise Salz
Den Hefeteig kneten und an einem warmen Ort ca. eine halbe Stunde ruhen lassen, auf einem gefetteten Backblech ausrollen (Achtung, es geht auch mit anderem Teig, aber das ist nicht dasselbe!!!) und nochmals 10 Minuten gehen lassen. Wichtig! Vor Zugluft schützen!
Margarine, Zucker und Honig in einen Topf geben und auf kleiner Flamme kurz kochen lassen. Das Ganze vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen. Wenn die Masse nicht mehr zu heiß ist, die Mandeln unterrühren, dann die Eier dazu. Anschließend die Sahne und eine Prise Salz unterrühren. Die Masse wird auf dem Teig breitgestrichen und bei mittlerer Hitze etwa 25 Minuten gebacken, am besten mit Umluft bei 160°Grad (auf der mittleren Schiene).

Honigwasser
Fitnessfreunde schwören auf Honigwasser, morgens als Muntermacher oder abends, um Blase oder Niere zu entlasten. Das Rezept ist ganz einfach:
Man nehme ein großes Glas lauwarmes Wasser und rühre einen Löffel Honig hinein. Fertig!
Wer mag, kann etwas frisch gepressten Zitronensaft hinzugeben (perfekt bei heranziehenden Erkältungen) oder ein Stückchen Ingwer (um das Immunsystem zu stärken). Aber auch mit Zimt, der noch für ganz andere gesundheitliche Effekte sorgt, schmeckt es sehr gut.

Honiglimonade
Zutaten: 1 EL Apfelessig, eine halbe Zitrone, 1 Teelöffel Honig, 200 ml Wasser
So gehts:
Apfelessig und Honig ins Wasser geben. Zitrone ins Wasser auspressen, Limonade rühren, bis sich der Honig aufgelöst hat.
Man kann die Limonade auch heiß genießen – dann den Honig erst hinzugebe,n wenn die Limonade auf Trinktemperatur ist, damit er nicht zu stark erhitzt wird. Ihr wisst schon, die Inhaltsstoffe vertragen nur Temperaturen unter 40°C 😉

Weihnachtspunsch – nicht nur für Kinder
Zutaten:
1 Liter Wasser, 500 ml Apfelsaft, 4 Beutel Früchtetee, 1 Zimtstange, 3 Orangen, 1 Zitrone, 2 EL Honig
Das Wasser aufkochen, dann Teebeutel, Zimtstange und Scheiben von Orange und Zitrone (von 1 Orange) zugeben, 10 Minuten ziehen lassen (dann Teebeutel entnehmen), frisch gepressten Orangensaft zugeben, Apfelsaft und Honig untermischen und heiß servieren (nicht über 40°C erhitzen, sonst gehen die Vitamine und Inhaltsstoffe des Honigs verloren)

Lebkuchenmännchen
Zutaten:
250 g flüssiger Honig, 100 g brauner Zucker, 125 g Butter, 500 g Mehl, 1 TL Backpulver, 1 EL Backkakao, 1 Ei, 1 Pkg. Lebkuchengewürz
Für die Glasur:
1 Eiweiß, 250 g Puderzucker
So gehts:
Honig, Zucker und Butter in einem kleinen Topf aufkochen, in eine Schüssel geben und vollständig auskühlen lassen.
Mehl, Backpulver, Lebkuchengewürz und Kakao mischen. Ei und abgekühlte Honigmischung dazugeben und mit den Knethaken des Handrührgeräts zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig ca. zwei Stunden in Alufolie ruhen lassen. Anschließend zu einem 0,5 cm dicken Belag ausrollen, Lebkuchenmänner ausstechen. Backblech mit Backpapier auslegen, Lebkuchen drauf und ab damit in den vorgeheizten Backofen bei 180°C (Umluft 160°C, ca. 12 bis 15 Minuten backen (mittlere Schiene).
Nach dem Backen vom Blech ziehen und vollständig auskühlen lassen. Für eine Zuckerglasur das Eiweiß steif schlagen, Puderzucker einrieseln lassen. Masse in einen Spritzbeutel geben und die Lebkuchenmänner verzieren.
Titelbild: Steve Bauerschmidt
Omas Bienenstich: Anke Roeder-Eckert