Bevor Herbert Grönemeyer am 30. August 2019 auf die Bühne steigen und das Steigerwaldstadion rocken kann, ist einiges zu tun, um die Arena in die perfekte Kulisse für das Konzert unter freiem Himmel zu verwandeln. Dinge, an die man im Traum nicht denken würde, wenn man sich ein Ticket kauft…
Die Arbeit für ein Open-Air in dieser Größenordnung fängt im Schnitt eineinhalb Jahre früher an, nämlich mit der Akquise. „Die liegt in den Händen von professionellen Veranstaltern, die auch für uns feste Ansprechpartner sind, wenn es um Großveranstaltungen geht. Wir werden immer wieder gefragt: Warum holt ihr nicht mal Helene oder Fanta 4? Dabei sind wir nur der Vermieter. Die Buchung von Künstlern liegt in den Händen von Event-Agenturen, die auch das wirtschaftliche Risiko tragen. Fünf haben wir davon in der Region. Das Grönemeyer-Konzert hat InMove aus Chemnitz organisiert“, erzählt Christian Fothe, Prokurist der Arena Erfurt GmbH.
„Unabhängig davon müssen die räumlichen Gegebenheiten stimmen, und für Helene Fischer sind wir einfach zu klein“, meint er. „Unsere Aufgabe ist es, die Rahmenbedingungen so optimal wie möglich zu gestalten und dabei die Interessen von Künstlern, Besuchern und Anwohnern auf dem Schirm zu haben“, betont Christian Fothe und verweist auf das detaillierte Anwohnerschutzkonzept zu Großveranstaltungen, das auch zum Grönemeyer-Konzert greift.
Und so dürfen auch am 30. August nur bestimmte Straßen befahren werden. Damit nichts schief geht, erhalten Anwohner Einfahrtskarten. Dazu gibt es Einfahrtskontrollen: Sie regeln die Verkehrsströme.

Bereits vor einem Jahr haben die Abstimmungen für das Grönemeyer-Open-Air begonnen. Dazu gehören jede Menge Vor-Ort-Termine und Rundgänge, vor allem mit dem Technischen Leiter der Veranstaltungsagentur. Viele Fragen wurden schon im September letzten Jahres geklärt.
An erster Stelle: Wie sieht die Bühne aus? Gibt es einen oder mehrere Stege für den direkten Fankontakt? Und zu guter Letzt: Wo steht sie? Denn davon ist letztendlich abhängig, wie die Besucherströme gelenkt werden, wo die Fluchtwege sind.
„Wir bauen die Bühne quer, direkt vor die Westtribüne, das ist ideal für die Fluchtwege“, verrät Christian Fothe. Im Januar gab es dazu das erste große Behördenmeeting: Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Security, EVAG, die SWE Parken GmbH, Bauordnungs- und Verkehrsamt sowie das Umweltamt, nicht zu vergessen der Erfurter Sportbetrieb trafen sich vor Ort.
Auch das Sportgymnasium wurde einbezogen, denn wenn die Aufbauarbeiten für die große Show laufen, gibt es auch kein Training auf der Tartanbahn. „Drei bis vier Behördenmeetings gab es im Vorfeld. Das ist normal. Darauf aufbauend, wurde ein individuelles Sicherheitskonzept erstellt, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, egal, ob es um technische Probleme oder Evakuierungen im Ernstfall geht“, sagt Christian Fothe. 25.000 Besucher werden erwartet, da darf es keine Pannen geben. Und auch der ÖPNV sollte wie am Schnürchen laufen, denn die Eintrittskarte gilt als Kombiticket. Grönemeyer-Fans können also per Bus und Straßenbahn anreisen.
Ganz wichtig sind natürlich auch die Aufenthaltsräume für den Künstler. „Schließlich soll sich Herbert Grönemeyer bei uns wohlfühlen. In der Heimkabine entsteht für wenige Tage eine hübsche kleine Dreiraumwohnung. Direkt daneben zieht der Manager ein“, sagt er.
In diesem Jahr startet Grönemeyer seine Open-Air-Tour in Erfurt, dadurch wird es etwas entspannter als sonst. Normalerweise wird es schon zehn Tage vorher turbulent. Aber dieses Mal hat die Crew mehr Zeit für den Aufbau. Dafür rollen große Trucks an, denn das Stadion muss für das Konzert hergerichtet werden. Als erstes wird die Fahrspur direkt zur Bühne gelegt. Dazu wird die Tartanbahn mit Schwerlastplatten abgedeckt, damit sie nicht beschädigt wird.
Dann ist der Autokran dran, damit die riesige Bühne aufgebaut werden kann. Alles tagsüber, mit Rücksicht auf die Anwohner. Übrigens läuft der Bühnenstrom über einen Generator, denn die Belastung für das normale Stromnetz wäre zu groß.
Große LED-Wände werden errichtet. Ganz wichtig ist der FOH – der Front-of-House. Zu Deutsch der Regieplatz genau gegenüber der Bühne. Von hier aus werden das Licht und die Beschallung gesteuert.
„Ein ganz wichtiges Thema ist für uns der Rasenschutz. Einen Tag vor dem Konzert wird schließlich die Rasenfläche – unser Heiligtum – mit Kunststoffplatten abgedeckt, denn hier stehen später die Besucher. Die Platten sind fußgängerfreundlich, rutschfest und lassen jede Menge Licht durch“, sagt Christian Fothe. Zuvor wird der Rasen noch mal ordentlich gedüngt und gewässert, damit er das Event auch unbeschadet übersteht. Sollte doch etwas sein, trägt der Veranstalter das Risiko. Spätestens nach 72 Stunden sind die Platten wieder weg. Dann ist das Konzert vorbei und Grönemeyer steht schon wieder auf der nächsten Bühne.

Welche Straßen sind gesperrt?
Das Anwohnerschutzkonzept greift auch beim Grönemeyer-Konzert. In den angrenzenden Wohngebieten kommt es in der Zeit von 16:00 Uhr bis ca. 21:00 Uhr zu einem Verkehrsverbot und Einschränkungen im Straßenverkehr. Einfahren und Parken in den vier Schutzzonen ist nur für Anwohner möglich, berechtigt ist, wer sich entweder durch einen amtlichen Ausweis oder eine Berechtigungskarte ausweisen kann.
Wer beim Konzertbesuch auf sein Auto verzichten möchte/kann, ist mit der EVAG bestens bedient: Mit dem Kombiticket (Eintrittskarte ist gleichzeitig Fahrkarte) können Besucher des Stadions mit dem ÖPNV an- und auch wieder abreisen. Die Erfurter Verkehrsbetriebe werden ihr Verkehrsangebot deutlich verstärken.
Wer nicht auf das Auto verzichten kann, sollte die Gegend rund um das Steigerwaldstadion weiträumig meiden. Nicht nur, dass die Zahl der Parkplätze stark eingeschränkt ist, zwischen Martin-Andersen-Nexö-Straße und Schützenplatz wird zurzeit gebaut. Und: Der P&R-Parkplatz Thüringenhalle steht ab 30. August, 6:00 Uhr, aus produktionstechnischen Gründen nicht zur Verfügung. Alternative: Die Messe Erfurt stellt ihren Parkplatz an der Gothaer Straße mit 3.500 kostenpflichtigen Stellplätzen zur Verfügung.
So kommt ihr hin:
Bei 25.000 Besuchern hat auch die EVAG einiges im Vorfeld zu organisieren, damit alle pünktlich und stressfrei zum Konzert kommen. Einlass ist ab 17:30 Uhr. Das Konzert beginnt 20:00 Uhr. Die Eintrittskarte gilt gleichzeitig als Fahrkarte, und zwar drei Stunden vor Veranstaltungsbeginn bis 3 Uhr des Folgetages für Stadtbahn, Bus und Bahn im Stadtgebiet Erfurt (Tarifzone 10).
Besucher kommen mit den Stadtbahn-Linien 1, 3, 4, 5, 6 und 7 direkt bis zum Steigerwaldstadion. Auf den Linien 1, 3 und 4 wird der 10-Minuten-Takt bis 20 Uhr verlängert. Zusätzlich verkehren die Stadtbahn-Linie 5, ab 16 bis 20 Uhr, und die Stadtbahn-Linie 6, ab 17 bis 20 Uhr, zur Thüringenhalle. Die zusätzlich eingesetzte Stadtbahn-Linie 7 verkehrt zwischen 16 und 20 Uhr im 15-Minuten-Takt zwischen P+R-Platz Messe und Stadion Ost. Ausstiegshaltestelle der Stadtbahn-Linie 1, 5 und 6 sind die Haltestellen Landtag/Stadion Nord und Thüringenhalle. Ausstiegshaltestelle für die Stadtbahn-Linien 3, 4 und 7 sind die Haltestellen Stadion Ost und Tschaikowskistraße.
Besuchern, die mit dem Auto anreisen, empfehlen wir, die Parkplätze der Messe Erfurt zu nutzen. Dort stehen im Rahmen unseres Kooperationsvertrags mit unserem Partner der Messe Erfurt 3.500 Stellplätze als zusätzliche P&R-Plätze zur Verfügung (Übersicht P&R-Plätze Erfurt).
Von dort geht es direkt mit der Stadtbahn-Linie 7 bis zur Haltestelle Tschaikowskistraße oder Stadion Ost.
Verkehrsänderungen Stadtbahn-Linie 5 und 6
Von 17 bis 20 Uhr besteht auf der Strecke zwischen Hauptbahnhof und Steigerstraße Schienenersatzverkehr. Dieser pendelt im 15-Minuten-Takt. Die Stadtbahn-Linie 6 verkehrt zwischen Rieth und Thüringenhalle. Ab 22 Uhr verkehren die Stadtbahn-Linie 5 zwischen Zoopark und Steigerstraße und die Stadtbahn-Linie 6 zwischen Rieth und Thüringenhalle im 20-Minuten-Takt.
Alle Informationen zur An- und Abreise sowie die an diesem Abend geltenden Liniennetzpläne sind auf der EVAG-Seite zu finden.
So kommt ihr nach Hause
Die große Herausforderung ist die Abreise, denn dann wollen viele, viele Menschen zeitgleich nach Hause. Zur Abreise stehen den Besuchern die Stadtbahn-Linien 1, 3, 4, 6 und 7 zur Verfügung. Die Stadtbahn-Linien 1 und 6 fahren ab den Haltestellen Thüringenhalle und Landtag/Stadion Nord. Die Stadtbahn-Linien 3, 4 und 7 verkehren ab den Haltestellen Stadion Ost und Tschaikowskistraße. Zum Veranstaltungsende werden zusätzliche Bahnen eingesetzt.
Wir wünschen viel Spaß!