„MAIS WILD WEST“ ist in diesem Jahr das Motto im Maislabyrinth. Auch in der neunten Saison gibt es neben dem Irrgarten spannende Freizeitangebote. Wer will, kann aber auch einfach nur an der Bar entspannen, Beachvollball spielen, kickern oder am Lagerfeuer sitzen. Am 3. September ist Kindertag. Sogar eine Nachtwanderung ist geplant. Am 8. September kann man den Irrgarten ab 23 Uhr mit der Taschenlampe erkunden.

Labyrinthe an sich gibt es bereits seit etwa einem Jahrzehnt v. Chr. So ganz aus Mais sind sie aber relativ neu und ein saisonales Sommervergnügen. Das Maislabyrinth in Erfurt war eine Idee von Toralf Keilholz und Jens Goy.

Die beiden wollten etwas zusammen machen und suchten nach ihrem Einfall zunächst drei Jahre lang nach einem passenden Ort. Bevor sie den jetzigen Standort fanden, hatten sie zwei andere Gelände im Auge, die jedoch beide nicht den Vorschriften von Ordnungsamt und Feuerwehr entsprachen und daher nicht geeignet waren.

luftbild_labyrinth-1024x683
Der Wilde Westen von oben

Toralf Keilholz erklärt mir, dass es sich beim Erfurter Maislabyrinth aber eigentlich nur im weiteren Sinne um ein Labyrinth handelt. Es gibt nämlich mehrere mögliche Wege, womit es eher einem Irrgarten entspricht. In einem Labyrinth dagegen gibt es nur einen Weg, der von außen zur Mitte führt.

Für die konkrete Umsetzung am heutigen Standort holten sich Keilholz und Goy einen Dritten in die Runde: Maik Kästner, der jetzt das Stadtcafé mimi K. in Gotha betreibt.

_DSF6105
Man kann einfach an der Bar abhängen.

Seit 2009 existiert der MAISSPACE Erfurt, jedes Jahr mit einer veränderten Route. Begonnen hatte es damals mit einem Weg, welcher der größten Bratwurst der Welt entsprach, erzählt Toralf Keilholz. Die Route verläuft immer auf der Fläche von drei Hektar (200 mal 150 Meter).

_DSF6112
Jedes Jahr gibt es eine andere Route: Egal ob Bratwurst, Afrika oder Wilder Westen.

Doch wie funktioniert das Ganze?

Zunächst wird im Mai der Mais gelegt. Das passiert in Reihenabständen von 60 cm und zusätzlich noch einmal quer, sodass er noch dichter steht. Die Ideen für Themen stehen stets eine Saison vor der Umsetzung. Die Deadline für das Motiv, welches dann zur Route des Maislabyrinths wird, ist das Jahresende. Es wird an den öffentlich bestellten Vermessungsingenieur Christian Bärwolf weiter gegeben, der die Skizze mit GPS-Punkten hinterlegt.

Sobald der Mais dann in der Erde ist, wird das Labyrinth erschaffen. Entlang der gespeicherten GPS-Punkte werden zunächst Linien gemalt. Wenn der Mais schließlich steht, wird links und rechts von den Linien der Mais weggehackt, sodass die Wege entstehen.

„Ein bisschen ist das wie Malen nach Zahlen, bloß, dass die Flächen nicht ausgemalt, sondern kahl gehackt werden“, meint Toralf Keilholz, der selbst die Hacke schwingt, unterstützt von Freunden. Eine Woche dauert das und dann steht der Irrgarten.

_DSF6115
Die Wege werden mühsam freigehackt. Das dauert ca. eine Woche.

Allen, die Lust auf einen Besuch im Maislabyrinth haben, sei gesagt: Es ist sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit Fahrrad und Auto gut zu erreichen. Für die eigenen Fortbewegungsmittel finden sich genügend Parkplätze am Eingang und sollte man ein Elektroauto besitzen, kann man dank der Stadtwerke sogar am Parkplatz kostenlos laden.

_DSF6133
Sogar E-Autos können sich hier kostenlos auftanken.

Was Toralf Keilholz besonders empfiehlt?

Den professionellen Lichtbildvortrag von Thomas Heinze am 7. September.
Mehr Infos zu Veranstaltungen im Maislabyrinth gibt es hier.

Öffnungszeiten:

täglich bis 24. September von 10 bis 24 Uhr

Text: Nico Reuter
Fotos: Ivo Dierbach
Maislabyrinth von oben: Christian Bärwolf