Unsere Praktikantin Jasmin nutzte ihre Chance beim Dreh der Kultsendung „tierisch tierisch“ dabei zu sein. Das Team des mdr drehte letzten Mittwoch eine neue Folge im Tierheim Erfurt. Welche Erfahrungen sie gesammelt und welche Eindrücke sie mitgenommen hat, erzählt sie im Blog.

Vergangenen Mittwoch war viel los im Tierheim Erfurt. Der mdr hatte sich mit der Sendung „tierisch tierisch“ angekündigt. Das bedeutete: unser Tierheim kommt ins Fernsehen! Gleichzeitig meine Chance, beim Dreh live dabei zu sein und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. „tierisch tierisch“ ist mir durchaus ein Begriff, schon früher habe ich gemeinsam mit meinen Großeltern die Sendung verfolgt.

Als ich am Tierheim Lutherstein ankam, sah ich zuerst die vielen Leute die in den Freiläufen gemeinsam mit den Hunden umhersprangen. Doch bevor ich mich mit ins Getümmel stürzte, ging ich zu Tierheimmitarbeiterin Anika ins Büro und versuchte mir einen Überblick zu verschaffen. Sie erzählte, wie der Ablaufplan für den heutigen Tag aussehe. „Das Team vom mdr war schon um 9 Uhr da. Eins davon auch unten im Tierheim „Andreasried“ für Katzen und Kleintiere.“ erklärte sie. „Jetzt werden erst mal die Einspielervideos für den Anfang gedreht.“ Besonders wichtig ist die Sicherheit. Anika musste mehrmals versichern, dass keiner der Hunde, die gedreht wurden, wirklich gefährlich sei.

Als ich mich zu den Anderen aufmachte, sah ich flüchtig Uta Bresan aus dem Badezimmer huschen. Sie hatte sich gerade für die Aufnahmen fertig gemacht. „Meine Chance“ dachte ich und gesellte mich zu ihr in den Frühstücksraum. Natürlich hatte ich einige Fragen an die Moderatorin der Sendung. Während das restliche Team eine Kleinigkeit zu sich nahm, erzählte mir Uta, dass „tierisch tierisch“ bereits zum 20. Mal im Tierheim Erfurt war. „Wir kommen sehr gerne hier her. Die Mitarbeiter haben viel Ahnung und sind besonders herzlich uns gegenüber. Da macht das Drehen einfach Spaß!“ erklärte sie mir mit einem Lächeln auf den Lippen. Seit Beginn der Sendung, also 23 Jahre, ist Uta nun schon dabei. Sie nahm damals am Moderatoren-Casting teil. „Eigentlich bin ich von Beruf Sängerin, aber das Moderieren hat mir schon immer Spaß gemacht.“ Als sie von dem Casting erfuhr, war sie sofort begeistert. Ihr ursprünglicher Berufswunsch „Tierärztin“ scheiterte daran, dass sie kein Blut sehen konnte. „Beim mdr bekam ich die Chance meine Leidenschaft des Moderierens mit meiner Tierliebe zu verbinden“ erzählte sie glücklich.

Tierisch tierisch besucht Tierheim am Lutherstein
Uta und ihr Team haben Spaß am Set

Sie selbst ist unglaublich in Hunde vernarrt: „Zu Hause hatten wir 13 Jahre lang einen kleinen Hund. Der ist aber leider verstorben“ verrät sie mir. „Seitdem haben wir eine norwegische Waldkatze und mein Sohn hat ein Aquarium mit Fischen, um das er sich kümmert.“

Tierisch tierisch besucht Tierheim am Lutherstein
Moderatorin Uta Bresan mit Hund Yuna und Tierheimmitarbeiterin Anika

Gegen halb zwei kam das zweite Kamerateam aus dem Tierheim Andreasried zu uns. Für die Interviews und die Moderation der Show mussten alle zusammen arbeiten. Während wir noch ein Erinnerungsfoto von Anika, Hund Yuna und Uta schossen, bauten ihre Kollegen bereits das Licht, die Kamera und diverse andere Dinge, deren Namen ich mir gar nicht alle merken konnte, auf. „Zum Glück scheint die Sonne nicht“ freute sich Kameramann Alexander. Ich war verdutzt, für mich schien alles besser als die graue Suppe in diesem Moment. Uta sah meinen Gesichtsausdruck und erklärte mir sofort „die vier größten Feinde des Drehs sind Regen, Wind, Sonne und nochmal Sonne.“ „Selbst Nieselregen ist in Ordnung, so lange man ihn nicht auf der Kamera sieht“ erklärte Kameramann Ronald. Nachdem Uta mit dem Mikro ausgestattet und ins rechte Licht gerückt worden war, sollten die Aufnahmen beginnen. Schade, – wir hatten die Rechnung ohne die Rohrreinigungsfirma nebenan gemacht. Genau in diesem Moment ertönte ein lautes, andauerndes Sauggeräusch. Das bedeutete Warten, denn mit dem Störgeräusch im Hintergrund gab sich der Tontechniker nicht zufrieden. Das Team nutzte die kurzen Pausen ohne ohrenbetäubenden Lärm. Zum Glück waren alle Profis, sodass die Einzelszenen schnell im Kasten waren. Denn dann standen die Gespräche mit den Tierheimmitarbeitern Saskia und Konstanze über die gefilmten Tiere an. Mehr wird an dieser Stelle aber noch nicht verraten.

Tierisch tierisch besucht Tierheim am Lutherstein

In den kurzen Pausen zwischendurch erzählte mir Uta, dass man beim Dreh mit Tieren besonders viel Geduld braucht. Ich fragte nach, ob sie denn keine Angst hätte. „Angst habe ich keine. Man muss nur Respekt vor den Tieren haben und warten bis sie von alleine auf einen zu kommen“ erklärte sie mir. Ich erfuhr, dass die 30 Minuten Sendung ca. 3 Tage Produktion in Anspruch nehmen. Dafür steht der Tierschutzgedanke im Vordergrund.

Die Sendung zeigt oftmals auch Tiere mit Handicap, die sonst keine Chance hätten, ein neues zu Hause zu finden. Da die Sendung europaweit gesehen werden kann, haben diese Tiere eine viel höhere Chance vermittelt zu werden. „Einmal haben wir eine Katze vorgestellt, die operiert werden musste und teure Medikamente brauchte. Sie hatte fast keine Chance vermittelt zu werden. Aber wir bekamen einen Anruf aus Wien. Dort wohnt sie jetzt. Diese Geschichte ging mir wirklich sehr nah“ erinnerte sich Uta.

Welche Tiere im Tierheim Erfurt vorgestellt wurden, können sie am Mittwoch, den 8. Februar sehen. Auf dem mdr wird dann die 956. Folge von „tierisch tierisch“ um 19:50 Uhr ausgestrahlt.

Hier gehts zur „tierisch tierisch“ Website. Dort kann man auch die aktuelle Folge ansehen.