WASA – das ist kein schwedisches Knäckebrot, sondern unsere Wertstoffaufbereitungs- und Sortieranlage. Hier werden im Jahr etwa 80.000 Tonnen Bau- und Siedlungsabfälle sortiert. Täglich kommen viele Lastwagen auf die Deponie, die erst mal gewogen werden.

„Erst dann geht es in die große Sortierhalle. Dort wird der Müll geschreddert. Die Größe kann man individuell einstellen“, erklärt mir Oliver Stein, Anlagenfahrer in der WASA. Dann geht es auf das Förderband. Per Sieb wird das Grobe vom Feinen getrennt, erklärt er, während der Siebvorgang unter lautem Getöse seinen Lauf nimmt.
„Das Feine läuft über ein Band in die große Sortierhalle“, zeigt er mir und steuert auf Sortierhaus Eins zu. Hier landet das Grobe. Dort begrüßen uns drei Mitarbeiter der Bioverwertung & Recycling GmbH. Sie sortieren Folien, Plastikeimer und Metalle aus.
Danach zeigt mir Oliver Stein das „Herz“ der Anlage: einen Computer. Von hier aus kann man die ganze Sortieranlage steuern. Sogar eine Fernbedienung gibt es. „Damit kann ich die Maschinen sogar bedienen, wenn ich in der großen Sortierhalle unterwegs bin“, sagt der 25-Jährige und nimmt mich gleich mit dorthin.
Auch hier wird das Metall aussortiert. Das ist gar nicht so einfach, denn der Müll ist gehäckselt. Deshalb wird ein Magnet eingesetzt. Folie und Papier werden maschinell aussortiert, über Nahinfrarotlicht-Trenner. Vier gibt es hier davon. Bei den Kollegen heißen sie schlicht und einfach NIR.

„Das Ganze funktioniert praktisch wie ein Scanner in einer Kaufhalle. Am Computer kann man einstellen, welches Produkt man aussortieren möchte“, erklärt Oliver und deutet auf die kleinen Kameras, die sich oberhalb des Förderbandes befinden. „Der NIR erkennt den Wertstoff über die Kamera und schießt es mit Druckluft heraus.“
Heute ist es die Folie, auf die der NIR programmiert wurde. Die Sensoren können aufgrund der Lichtwellen sogar verschiedene Kunststoffe erkennen, erzählt er mir begeistert und führt mich in den zweiten Sortierraum der WASA. Dort werden die Folien noch einmal per Hand sortiert. Sicher ist sicher. Denn manchmal verhaken sich in den Folien auch andere Materialien, die müssen entfernt werden. Nur so kann man die Wiederverwendung der Kunststoffe garantieren. Da ist alles möglich, je nach Farbe und Material: Autostoßstangen, Blumentöpfe, Parkbänke, Pullover.

Nachdem die Folien aussortiert sind, wird aus dem Groben und dem Feinen jeweils noch einmal das Papier herausgefiltert. Auch das erfolgt über einen NIR, so Oliver Stein.
Am Ende werden alle Stoffe nach Sorten in verschiedenen Boxen gesammelt. „Wenn wir genug von einer Wertstoffsorte gesammelt haben, wird der Inhalt der Box über ein Förderband in eine Presse geschoben und dort zu Ballen zusammengepresst“, erläutert er. Die quadratischen Ballen werden auf dem Hof der WASA gesammelt. Dort warten sie auf ihren Abtransport in die Recyclingunternehmen.
Sogar die Reste, die es nicht in die Ballen geschafft haben, kann man noch sinnvoll nutzen: zur Energieerzeugung, sagt Oliver Stein und deutet auf einen großen Müllberg: „Hier werden die Reste des Abfalls und später von LKWs in verschiedene Verbrennungsanlagen gefahren.“
Am Ende der Besichtigung kommt Stefan Thurau vorbei. Der Leiter der WASA erklärt mir, dass das Alt-Metall eingeschmolzen wird. Daraus werden neue Stahlrohre oder -bleche“, so der WASA-Leiter.
Hier ein kleiner filmischer Einblick in die Wertstoffaufbereitungs- und Sortieranlage.
Text: Theresa Brehm; Fotos: Ivo Dierbach Video: Theresa Brehm, Ivo Dierbach