Sie  studiert und  ist Praktikantin in der Konzernkommunikation der Erfurter Stadtwerke: Blumenliebhaberin Sabrina Warmuth widmet ihren Gastbeitrag der Blume der Woche, der Narzisse:

In einem sonnigen und klaren Gelb – so kennen die meisten die Narzisse. Die Farbvariationen dieser typischen „Osterblume“ reichen jedoch von einem cremigen Weiß über sattes Gelb bis hin zu Orange, selbst eine  Variante in Lachsrosa gibt es.

In ihrer natürlichen Form auf kalkarmen Bergwiesen und lichten Wäldern inspirierten sie einst zahlreiche Dichter und Maler. Heute kommen die Frühblüher in ihrer wilden Form leider nur noch sehr selten vor. Dafür sind sie in Gärten und Parks mit einer Vielzahl an Sorten umso zahlreicher anzutreffen.

Die von März bis Mai blühende Schönheit, die zur Familie der Amaryllisgewächse gehört, fühlt sich besonders auf sonnigen Wiesen wohl, wichtig ist auf jeden Fall ein gut versorgter Boden mit einem guten Wasserabzug. Je nach Art werden Narzissen zwischen fünf und achtzig Zentimeter hoch. Die Blüten dieser Frühjahrsblume haben sechs Blütenblätter und im Inneren typischerweise eine Nebenkrone. Meist stehen die Blüten einzeln auf einem langen Stängel, die Blätter haben eine linealische Form und sind etwa so lang wie der Blütenstängel.

Da die Gelbe Narzisse zumeist um die Osterzeit blüht, wird sie oft auch einfach „Osterglocke“ genannt. Diese Art ist derzeit leider schon abgeblüht, allerdings lassen sich viele weitere groß- und kleinblumige Arten auf dem Gelände des egapark Erfurt bestaunen.

Ihren Namen hat die Narzisse vom griechischen Wort für „betäuben“, welchem vor allem die weiß blühende Dichternarzisse (Narcissus poeticus) mit ihrem intensiv ausströmenden Duft Ehre macht. Um die Namensherkunft rankt sich außerdem eine Geschichte der griechischen Mythologie um den jungen „Narziss“. Der Jüngling, so heißt es, sei so schön gewesen, dass sich alle Dryaden und Waldnymphen seiner Zeit in ihn verliebten. Narziss jedoch hatte nur Augen für sich selbst, weshalb die Götter ihn für seine Eigenliebe bestrafen wollten. So kam es, dass er sich eines Tages beim Betrachten seines eigenen Spiegelbildes in einem Fluss selbst umarmen wollte und in das Wasser hinein fiel und ertrank. Sein Leichnam sollte daraufhin verbrannt werden, bei der Verbrennung des errichteten Scheiterhaufens jedoch wurden die Flammen entrückt und zurück blieb eine Blume – die Narzisse. Der in ihrer Blütenkrone zu sehende Kranz soll das Szenario, wie sich der junge Narziss über das Wasser beugt und sich selbst betrachtet, darstellen.

Noch heute wird die Narzisse wegen dieser Legende häufig mit Eigenschaften wie Egoismus und Eitelkeit verbunden, kann aber auch auf die Sehnsucht nach einer unerfüllten Liebe hinweisen. Gleichzeitig verbindet man mit diesem typischen Frühblüher jedoch auch Merkmale der Lebendigkeit, Frische und Fruchtbarkeit.

Was vielleicht die wenigsten wissen, ist die Tatsache, dass vor allem die Zwiebel der Narzisse sowohl für den Menschen als auch für Tiere giftig ist. Der Saft der Pflanze kann außerdem Entzündungen der Haut verursachen, die so genannte Narzissendermatitis. Bei Toben im heimischen Garten oder beim Spaziergang sollte also darauf geachtet werden, dass Hund oder Katze die schönen Blumen nicht anknabbern.