„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“ – Nelson Mandela

Unter diesem Motto steht die Wanderausstellung „Wonder of  the Female Body“ des LebKom e.V. gemeinsam mit  der Unterstützung zahlreicher deutscher und kenianischer  Ehrenamtlicher, die noch bis zum 29.04.2016 im Atrium der Stadtwerke Erfurt besucht werden kann. Unsere Praktikantin Sabrina Warmuth hat sie sich angesehen.

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Sabrina Warmuth bloggt für uns.

Die Ausstellung mit  Werken internationaler Künstlerinnen und Künstler thematisiert ein gesellschaftlich nicht einfaches Thema, weshalb ich vor dem Besuch der Ausstellung durchaus gemischte Gefühle hatte, was mich wohl erwarten wird. Vor sehr langer Zeit führte mich das Buch „Wüstenblume“ an dieses Thema heran, im Verlauf der Jahre jedoch verloren sich meine Gedanken hierzu. Mit dem Besuch der Ausstellung waren plötzlich alle Gedankengänge wieder da:  Die Tatsache, dass die Mädchen gegen ihren Willen verstümmelt werden und die Frage, warum ihnen dies angetan wird. Der Gedanke, dass die Beschnittenen ein Leben lang leiden müssen. Vor allem frage ich mich, wo in einer solchen Gesellschaft der Respekt und die Würde für den eigenen Körper bleiben.

Als ich darüber nachdachte, dass sich eine Ausstellung mit genau diesem Thema beschäftigt, überlegte ich, wie die Sache auf mich wirken wird und ob ich nicht gänzlich erschüttert sein werde. Doch so ist es nicht. Die Schau  schafft es tatsächlich, so sensibel mit dem Thema umzugehen, dass sie  informiert, ohne zu schockieren.

Das erste Bild, das ich intensiver anschaue, zeigt drei kenianische Mädchen, die traurig und nachdenklich in die Kamera schauen.  Der Text dazu informiert darüber, dass die Verstümmelungsrate in Kenia vor dem Projekt unglaubliche 98  Prozent betrug. Wahnsinn! Das macht mich traurig, wütend und fassungslos zugleich.

Beim Weitergehen jedoch sehe ich Bilder von lachenden Mädchen und Frauen, die sich freudestrahlend umarmen. Ich lese, dass erreicht werden konnte, dass sich sogar Männer gegen diese grausame Tradition aussprechen und viele „Beschneiderinnen“ ihre Messer wortwörtlich beiseitelegen. Für immer. Ja, ich bin etwas geschockt, dass dies tatsächlich ein Beruf dort ist. Doch ich bin gleichzeitig von der Freude angesteckt, dass ein solcher Wandel erreicht wurde! Das Projekt beeindruckt mich sehr, besonders, weil dadurch bereits so viele Mädchen und Frauen geschützt werden konnten.

Die Bilder haben mich völlig in ihren Bann gezogen und ich bin beeindruckt, wie viel mit Mut und Engagement erreicht werden kann.