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Ein lauer Sommerabend, ein ausgelassenes Familienfest, Musik liegt in der Luft. Plötzlich bricht das Chaos aus: Blitzschlag, Explosion, Verletzte überall. Zum Glück ist es nur ein Szenario – die Feuerwehr und Rettungskräfte probten den Ernstfall im Erfurter Steigerwaldstadion.
Katastrophenszenario im Stadion
Am Freitag, dem 22. August, verwandelte sich das Steigerwaldstadion in ein riesiges Übungsfeld. Die Arena Erfurt GmbH, Tochter der Stadtwerke Erfurt Gruppe, stellte die Multifunktionsarena für eine Großübung von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz zur Verfügung. Geprobt wurde ein sogenannter MANV – ein Massenanfall von Verletzten, wie er bei einer Großveranstaltung eintreten könnte. Rund 300 Einsatzkräfte aus Erfurt und den Nachbarlandkreisen waren beteiligt. Unterstützt wurden sie von 90 Freiwilligen als Verletztendarsteller und 50 Attrappen. An jedem „Opfer“ hing ein Zettel mit Symptomen und Verletzungsbildern – von leichten Blessuren bis hin zu lebensgefährlichen
Traumata.
Minuten, die zählen
Bereits zehn Minuten nach dem ersten fiktiven Notruf rollten die ersten Rettungsfahrzeuge an. Sekündlich folgten weitere Kräfte, bauten Zelte auf und richteten eine komplette Rettungskette ein. Die Übungsleitung sorgte für zusätzliche Herausforderungen: Laute Musik übertönte Hilferufe,
Sprachbarrieren bei den „Verletzten“ erforderten Fingerspitzengefühl, ein Funk-Ausfall stellte die Koordination auf die Probe.
Stimmen aus dem Einsatz
„Ein solcher Massenanfall von Verletzten ist eine enorme
Herausforderung. Gerade in der Anfangsphase sind
unsere Ressourcen begrenzt. Deshalb ist die strukturierte
Triage so entscheidend, damit wir schnell und
effizient handeln können.“
Martin Schulze-Zipf, ärztlicher Leiter Rettungsdienst
„Das Steigerwaldstadion ist ideal für solche Übungen.
Hier herrschen Bedingungen wie bei einer echten Großveranstaltung
– viel Fläche, Lärm, Platz für Einsatzfahrzeuge
– und zugleich wird niemand gestört.“
Robert Schütz, Geschäftsführer Arena Erfurt GmbH
Fazit: Im Ernstfall handlungsfähig
Nach vier Stunden konnte Bilanz gezogen werden: 7 Tote, 24 Schwerverletzte, 67 Mittelschwerverletzte und 55 Leichtverletzte. Alle wurden geborgen, registriert und versorgt. Anfangs erschwerte ein Ausfall des Digitalfunks die Arbeit, doch durch klare Absprachen und viel Improvisation hielten die Teams Kurs. Zahlreiche Beobachter aus Ministerien und umliegenden Landkreisen verfolgten das Szenario. Das Fazit fiel eindeutig aus: Ziel erreicht. Die Rettungskräfte in der Landeshauptstadt haben mithilfe der Kollegen aus dem Landkreis Gotha eindrucksvoll bewiesen, dass sie im Ernstfall handlungsfähig sind.





Was bedeutet Triage?
Triage – vom französischen trier (sortieren) – bezeichnet die Priorisierung von Patienten in Notlagen. Da die Ressourcen begrenzt sind, entscheiden Ärzte und Rettungskräfte, wer zuerst behandelt wird. Das international anerkannte START-System (Simple Triage And Rapid Treatment) sieht vier Kategorien vor:
ROT – sofort behandlungsbedürftig:
lebensbedrohlich verletzt, muss sofort versorgt werden
GELB – schwer verletzt, aber stabil:
kann kurzzeitig warten
GRÜN – leicht verletzt oder gehfähig:
Versorgung nachrangig
SCHWARZ – verstorben oder nicht mehr rettbar
Die Sichtung dauert meist weniger als eine Minute pro Patient. Ziel ist es, möglichst viele Leben zu retten – auch wenn das bedeutet, dass nicht jeder sofort Hilfe erhält.

