Was haben Computerprogramme der EVAG, 6-mal Roulade mit Klößen und Rotkraut, Corona sowie der Rennsteig miteinander zu tun? Die folgenden Zeilen klären auf.
Die Verbindungen schafft Swen Thorhauer. Er ist „IT‘ler“ im ÖPNV-Unternehmen der Erfurter Stadtwerke – der EVAG. Wenn man Swen Thorhauer sieht, so erfüllt er ganz und gar nicht das Klischee eines Computer-Freaks. Drahtig und durchtrainiert ist sein Körper. Sein Hobby: Laufen. Das bedeutet, nicht nur im Park ein paar Runden joggen. Sein Credo: „Unter 12 km lohnt das Duschen nicht“. Der Traum: 168 km am Stück mit vielen Höhenmetern den gesamten Rennsteig entlang laufen. Nächstes Jahr beim Rennsteig-nonstop soll es dann soweit sein.
Ende Mai lief Swen Thorhauer 76 km durch den Thüringer Wald, kam nach knapp 10 Stunden im Ziel an und konnte sofort ein Interview geben, als ob er von einem Parkspaziergang kommt. Das war nicht immer so, aber dazu später. Das Ziel und der Start hatten bei diesem Lauf einen sehr privaten Charakter. Das Ziel war seine elterliche Wohnung in Arnstadt. Die Anzahl der Läufer war auch sehr übersichtlich, 3 Lauffreunde. Trotzdem tragen alle eine offizielle Nummer vom Rennsteiglauf.

Wie das? Die Erklärung heißt #RENNSTEIGLÄUFERatHOME. Das ist die offizielle Alternative zu den aufgrund der Coronapandemie abgesagten Rennsteigläufen. Letztes Jahr hatte sich Swen Thorhauer für den 73,5 km langen Ultra-Lauf über den Rennsteig angemeldet. Die Strecke hat für ihn einen besonderen Reiz, vom Start am Marktplatz in Eisenach über den Großen Inselsberg und nach dem großen Beerberg „das schönste Ziel der Welt in Schmiedefeld“ wo alle Läufer ankommen. Ihm gefällt das familiäre Flair der Ultra-Läufer.

Die Familie ist dieses Jahr etwas geschrumpft. Die Strecke führte von Arnstadt über den Bach zu Goethe-Wanderweg nach Ilmenau, von dort über den Kickelhahn nach Manebach, weiter bis zur Hohen Warte und schlussendlich über Gräfenroda und Plaue zurück nach Arnstadt. Sehr familiär waren auch die beiden Verpflegungspunkte – die Eltern haben aufgetischt. Es gab Kuchen, Brühe, Äpfel, Bananen, Wasser und Cola. Für ein typisch Thüringer Gericht wie Rouladen, Rotkraut und Klößen ist hier keine Zeit, obwohl der Energieverbrauch auf der Strecke ungefähr 6 Portionen dieser deftigen Mahlzeit entsprechen würde. Aber ein mit Thüringer Köstlichkeiten gefüllter Magen ist da eher hinderlich. Die benötigte Energie nimmt Swen Thorhauer in der Regel 3 Stunden vor Beginn des Laufes mit einem großen Frühstück auf.

Apropos vor dem Lauf: Der 76 km Lauf wird eine Woche lang vorbereitet. Die Strecke muss im Kopf verankert werden. Wo geht es bergab, wo geht es bergauf, wie verteile ich die Kräfte? Körperlich trainiert wird kurz vor einem großen Lauf eher weniger. Zum Beispiel unternimmt Swen Thorhauer zwei Tage lang keine sportlichen Aktivitäten. Dazu gehört auch das Pendeln mit dem Rad nach Erfurt in die EVAG-Zentrale am Urbicher Kreuz.

Vorbereitet hatte sich Swen Thorhauer auch 2013 auf den Erfurter Unternehmenslauf, da war er knapp 30 Jahre und sein Körper in etwas anderer Verfassung als heute. Sein erster mit der Smartwatch aufgezeichneter Vorbereitungslauf waren ganze 1,2 km in den Erfurter Nordpark, der Rückweg ging nur noch schnaufend im Gehen. Das sollte sich von nun an ändern. Es hatte Klick gemacht. Swen wurde in 7 Jahren von einem eher „sportabgeneigten“ Typen zum Ultra-Läufer. Nebenbei hörte er auch mit dem Rauchen auf.

Das motiviert andere. Vielleicht auch Leser dieses Beitrags. Man muss ja nicht gleich seine Lieblingstrecke, den Südthüringentrail – Heldentrail mit 64,9km Länge und mit 2491 Höhenmetern, laufen. Sein Tipp: Auch im Steigerwald kann man sich bis auf Streckenlängen von 24 km austoben, wenn man nahezu alle Wege mitnimmt.
Die Mitglieder im SWE Laufteam verbindet der Laufsport und verbindet die Kollegen aus den SWE-Töchter-Unternehmen.