Hallo ich bin Nelly und ich möchte euch heute meine Geschichte erzählen – eine von vier Happy End Geschichten. Ich bin einer von vier Ridgeback-Mix-Welpen, die am 23. August 2019 einfach entsorgt wurden. Man hat uns auf dem Parkplatz vor dem Erfurter Tierheim angebunden und allein gelassen.

Hier begann meine Geschichte auf dem Weg zu einem wundervollen neuen Zuhause. Meine drei Schwestern und ich kamen zum Glück im Erfurter Tierheim unter und wurden dort liebevoll umsorgt, sodass uns die schlechten Erlebnisse fast nur noch wie ein böser Traum vorkamen.

ridgeback1
Am Anfang waren wir noch ziemlich ängstlich. Foto: Tierheim.

Natürlich waren wir auf der Suche nach neuen Zweibeinern, die uns Liebe und Geborgenheit schenken sollten. Das Interesse war groß, aber die Leute vom Tierheim haben schon geschaut, dass wir ein richtig schönes neues Zuhause bekamen.

ridgeback
Im Tierheim waren alle echt nett zu uns, sodass wir langsam mutiger wurden. Foto: Tierheim.

Meine Geschwister sind zwar jetzt weit weg, in Suhl, Nordhausen und der Nähe von Apolda. Aber ich glaube, ich habe es mit meinen neuen Zweibeinern,  Paola Schrön und Robert Stötzer, ganz gut getroffen. Ein junges und dynamisches Team, welches nach mehr als zweieinhalb Jahren wieder nach einem neuen Vierbeiner suchte. Denn ich bin nicht der erste Hund, den die zwei als drittes Familienmitglied haben. Vor mir gab es einen kleinen Rehpinscher, der leider schon nach fünf Jahren aufgrund einer Krankheit diese schöne Welt wieder verlassen hat.

melly5
Ich bin ganz schön gewachsen und echt glücklich in meinem neuen Zuhause.

Mein neuer Papa ist schon mit Hunden aufgewachsen, er hat Erfahrungen mit Rehpinscher, Dobermann und Dackel. Die beiden hatten schon länger Sehnsucht nach einem neuen Hund. Meine Mama Paola stöberte schon eine ganze Weile ein wenig auf der Facebook-Seite des Erfurter Tierheims herum und fand auch das Bild von mir und meinen Schwestern.

Wir waren zwar nicht der ausschlaggebende Grund für den Besuch im Tierheim, aber wir sind meinen Zweibeinern gleich aufgefallen. Als sie uns besuchen kamen, waren wir schon nur noch zu zweit. Paola und Robert wussten sofort: Die kleine schüchterne und ängstliche Hündin soll es werden. Das war dann wohl ich 🙂

Als diese Entscheidung für meine neuen Eltern feststand, folgte eine Woche lang das große Kennenlernen mit ganz vielen Spaziergängen, gemeinsamem Herumtollen und Spielen. Schon am zweiten Tag habe ich mich etwas an meine Mama herangewagt und habe sie, als sie auf dem Boden saß, von der Seite beschnuppert.

melly2
Irgendwie ist es so, als wär ich schon immer hier gewesen. Mit Paola Schrön und Robert Stötzer hab ich es echt gut getroffen.

Ganz schnell kam der 26. September 2019, der große Tag an dem ich in mein neues Zuhause ziehen durfte. Anfänglich war es mir nicht so geheuer, in einem Auto mitzufahren. Irgendwie komisch. Zuhause angekommen, habe ich meine neue Umgebung erkundet und alles erschnüffelt, was es so zu erschnüffeln gab. Bereits am dritten Tag habe ich bewiesen, dass ich auch super ohne Leine laufen kann und auf meine Zweibeiner höre. Natürlich schaue ich auch immer nach, ob sie noch da sind, bevor ich meine Tour fortsetze.

Meine absolute Lieblingsbeschäftigung ist das Spielen und Herumwälzen in einer Schlammpfütze. Wer dabei nicht fehlen darf? Mein großer blauer Lieblingsball natürlich. Ich liebe es spazieren zu gehen, egal ob bei uns im Wald oder am Baggersee in Stotternheim. Meine Zweibeiner finden das auch toll und haben durch mich einen großartigen Ausgleich zum Arbeitsalltag.

Nun lebe ich schon fünf Wochen in meinem neuen Zuhause in Vieselbach, liebe meinen neuen Papa und meine neue Mama, lerne sehr schnell neue Kommandos und fühle mich einfach wohl. Ich habe noch ein bisschen Angst vor Männern, vor allem der Fotograf, der uns besucht hat, war mir am Anfang nicht so ganz geheuer. Aber dann war er doch ganz nett.

Ich habe genug Platz zum Spielen und Tollen mit meinen Freunden Henry, Marry, Coco und den 20 Hühnern. Ich habe eine tolle Hundehütte mit Heizung, vielen Decken (sogar mit meinem Namen drauf) für den Tag und ein kuschliges Bett im Wohnzimmer für die Nacht. Ich gehe sogar zum Fußball, um mich schneller an fremde Menschen zu gewöhnen, denn vor denen habe ich Respekt, vor allem vor Männern.

Mir könnte es also nicht besser gehen!

P. S.: Meine Zweibeiner sind sehr glücklich mit mir, ihrem neuen Familienmitglied, und würden immer wieder einem Hund aus dem Tierheim ein neues Zuhause schenken.

Text: Annika Meinhardt, Praktikantin Unternehmenskommunikation
Fotos: Ivo Dierbach