Advent, Advent ein Lichtlein brennt… Äh, oder doch Milliarden? Am Wochenende ist es wieder soweit: Das erste Kerzenlicht auf dem Adventskranz kann angezündet werden. Doch schon jetzt sorgen Lichterketten, Schwibbögen und funkelnde Weihnachtsdeko für besinnliche Stimmung. Damit ihr ohne schlechtes Gewissen bei der „BlingBling-Aktion“ mitmachen könnt, haben wir hier ein paar ultimative Stromspartipps zur Weihnachtszeit.
Nach einer Studie von LichtBlickBlog brennen in ganz Deutschland rund 17 Milliarden Lichter zur Weihnachtszeit. 117.100 davon erstrahlen auf den öffentlichen Plätzen in unserem märchenhaften Erfurt. Ganz zu schweigen von den wundervoll geschmückten Gärten, Fenstern und Hausfassaden vieler Erfurter, die unsere Augen jeden Tag zum Leuchten bringen.
Alles über die „BlingBling“-Aktion
Die SWE Energie GmbH sucht in diesem Jahr das schönste „Weihnachts-BlingBling“. Alle Erfurterinnen und Erfurter (oder diejenigen aus der Umgebung) sind dazu aufgerufen, in der Zeit vom 01. bis 16.12.2018, ein Foto mit ihrer funkelndsten Weihnachtsdeko unter dem entsprechenden Beitrag auf Facebook oder Instagram zu posten. Hier gilt Qualität vor Quantität: von geschmückten Hauswänden bis hin zu kleinen, mit Lichterketten dekorierten, Gestecken in der Wohnung – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Mitmachen lohnt sich! Eine Jury kürt die Gewinner. Den Fotografen der drei besten Bling-Bilder winken zwei Freikarten plus Glühweingutschein für das Winterleuchten im egapark. Die Bedingungen zur Teilnahme findet man hier.

Achtung vor versteckten Stromfressern
Total klar, strahlende Lichter gehören zur Weihnachtszeit wie der dicke Bauch zum Weihnachtsmann, die rote Nase zum Rentier Rudolph oder der Glühwein zum Weihnachtsmarktbesuch. Im letzten Jahr wurden in Erfurt im Monat Dezember durch Haushalte und Kleingewerbe 32.625.540 Kilowattstunden Strom verbraucht. Das sind über 2 Millionen Kilowattstunden mehr als im November 2017. Dieser Wert hängt natürlich immer auch von den Wetterbedingungen ab. Besonders schonend für Geldbeutel und Umwelt ist das viele BlingBling wohl aber trotzdem nicht. Doch natürlich muss keiner auf das gemütlich-leuchtende Dekomaterial verzichten, das uns die triste Jahreszeit ein wenig erhellt.

Auch ich gestehe… zur Weihnachtszeit bricht bei mir das alljährliche Dekofieber aus! Gerade wenn es draußen kalt und dunkel wird, müssen viele kleine gemütliche Lichter in der Wohnung für den nötigen Weihnachtsglanz sorgen. In diesem Jahr habe ich mir vorgenommen an einigen Ecken und Enden zu sparen. Doch wo fange ich da nur am besten an und welche Maßnahmen helfen am besten? Unser SWE-Energieberater Hartmut Mattauch empfiehlt mir, ausschließlich LED-Lichterketten zu verwenden. Er erklärt, dass eine Lichterkette mit 20 herkömmlichen Glühlampen in 100 Betriebsstunden circa 60 KWh verbraucht, während ein ganzes LED-Lichternetz mit 200 Leuchten in der gleichen Zeit nur ungefähr 6 KWh verbraucht. Mein Weihnachts-Herz schlägt höher: Also weg mit den alten Stromfressern und her mit den LED-Lichtern! Die sparen nämlich nicht nur bis zu 90 Prozent Strom, sondern haben auch eine längere Lebensdauer. Für alle Freunde opulenter Fassadenbeleuchtung empfiehlt Herr Mattauch sogenannte LED-Laser. Diese projizieren tolle Leuchtpunkte oder andere weihnachtliche Motive an die Hauswände. Das erspart den jährlichen Ärger mit dem Kabelsalat und ganz nebenbei auch eine Menge Energie. Als weitere Alternative können solarbetriebene Lichterketten verwendet werden. Bei schlechten Wetterbedingungen im Winter sind diese allerdings nicht immer geeignet. Wer den Stromverbrauch seiner Weihnachtsbeleuchtung messen möchte, kann sich dazu ein spezielles Messgerät bei den Stadtwerken in der Magdeburger Allee ausleihen. Mehr Infos dazu gibt es hier.

So schön die bunten Lichter auch sind, sie bringen nichts, wenn man sie nicht sehen kann. Tagsüber und in der Nacht, wenn alles schläft, sollten die Energieverbraucher also am besten komplett abgeschaltet werden. Doch wie es eben immer so ist… Abends schlafe ich oft vor dem Fernseher ein oder bin vieeeel zu faul, um noch einmal meine überaus gemütliche Liegeposition zu verlassen. Während mein Fernseher eine Sleeptimer-Einstellung hat und sich irgendwann automatisch abschaltet, leuchten meine Lichterketten weiterhin fröhlich vor sich hin. Hartmut Mattauch kennt auch hierfür eine perfekte Lösung. Schon eine herkömmliche Steckerleiste, mit Ein- und Ausschaltfunktion, kann den Vorgang erleichtern. Man erspart sich das lästige ein- und ausstöpseln und schaltet mit nur einem Klick alle Lichter ganz einfach aus. Noch bequemer sind Zeitschaltuhren, bei denen die Betriebszeiten genau eingestellt werden können. Ab jetzt funkelt es in meinen Fenstern nur noch von 18 bis 23 Uhr. Mein innerer Schweinehund freut sich dabei besonders – einfach liegen bleiben, perfekt!

Ein besonderer Hingucker sind kabellose Lichterketten, drapiert in schicken Schalen oder Gestecken. Diese sind oft Batteriebetrieben und damit kostenaufwendig und schlecht für unsere Umwelt. Um jedoch nicht gänzlich auf diese schöne Dekorationsvariante zu verzichten, schlägt Herr Mattauch die Verwendung von Akkus vor. Akkus sind zwar in der Anschaffung etwas teurer, lohnen sich aber auf Dauer. Besonders gute Varianten können bis zu 2000-mal wieder aufgeladen werden. Im Allgemeinen gilt: müssen bei einem Gerät mehr als einmal im Monat die Batterien gewechselt werden, ist der Einsatz von Akkus empfehlenswert. Glück gehabt, mein Weihnachtsgesteck darf stehen bleiben!

Weihnachtszeit ist auch oft Reisezeit. Besuche bei Verwandten und Bekannten, die man das ganze Jahr über kaum zu Gesicht bekommen hat, stehen an. Na klar, im Kreise der Liebsten ist Weihnachten doch am schönsten! Auch ich verlasse meine Wohnung dieses Jahr pünktlich vor den Feiertagen, um zu meiner Familie zu fahren. Doch bevor ich die Heimreise antrete, werde ich diesmal ein paar Handgriffe mehr als sonst üblich tätigen. Alle Energiefresser sollten nämlich während einer längeren Abwesenheit komplett – und nicht nur im Standby Modus – ausgeschaltet werden. Für alle Nestflüchter habe ich hier meine „Checkliste vor Antritt der Weihnachtsreise“ parat: Heizung auf Frostschutz stellen, Fenster schließen, Elektrogeräte und Lichter ausschalten, den Mülleimer leeren und zu guter Letzt natürlich die Geschenke nicht vergessen! Dieses Jahr habe ich neben dem Parfüm für Mama auch eine energiesparende Musikbox für Papa im Gepäck. Denn Herr Mattauch legt mir nahe, auch beim Bescheren auf Energiefresser zu verzichten. Hier gilt: über energiesparende Varianten freut man(n) und auch Frau sich länger! Dazu am besten einfach einen Blick auf das Energielabel werfen. Dieses ist für viele Geräte mittlerweile Pflicht.
Wer gerne noch mehr Energie sparen möchte, kann anstatt des elektronischen BlingBlings lieber ein paar Kerzen mehr anzünden – ist ja ohnehin viel gemütlicher! Auch selbst gesungene Weihnachtslieder werten die Weihnachtsstimmung auf. Musikanalage, Computer und Co. sind dann überflüssig.

P. S.: Infos zum Stromverbrauch des Erfurter Weihnachtsmarktes findet man hier.
Text: Franziska Trabert