Kaufen kann jeder, selbst machen ist angesagt. „ Do it yourself“ liegt voll im Trend! Ob nähen, stricken oder werkeln, es ist immer schön etwas für sich oder für seine Liebsten mit den eigenen Händen zu fertigen. Aus diesem Grund werfe auch ich eine neue Idee für ein DIY-Projekt in den Topf – einen Adventskranz.

Der Anreiz
Den Anreiz für diese Idee hat mir das Haus meiner Schwiegereltern gegeben. Überall,wo man sich umschaut Kränze, Kränze, Kränze. Ob um einen Kronleuchter gewickelt oder als Tischschmuck, so ein Kranz ist vielfältig einsetzbar und definitiv nicht nur schön für die Weihnachtszeit. Es kommt eben doch nur darauf an, wie man sie dekoriert.
Ihr müsst wissen, ich bin nie wirklich geschickt beim Basteln gewesen, noch hatte ich je wirkliches Interesse an solchen Dingen. Ihr könnt also beruhigt sein, ich bin mir sicher jeder der will, schafft es, sich seinen eigenen Kranz zu machen. Alles was ihr dafür braucht, sind warme Klamotten und ein bisschen Motivation. Für was werden sich jetzt vielleicht einige schockiert fragen, aber ihr werdet schon sehen…
Let’s go for a walk
So: Let´s go for a walk! Bei einem meiner Ausflüge in den wunderschönen Harz sind wir das Projekt im wahrsten Sinne des Wortes angegangen. Bewaffnet mit Euphorie und etwas Zeit, sind wir Richtung Wald marschiert.
Für unseren Kranz eignen sich am besten lange, dünne Zweige von Buchen, Birken und Fichten. Wichtig ist, dass die Ruten schön biegsam sind und dadurch nicht so leicht brechen. Auch auf Zweige von Lärchen solltet ihr achten. Die kleinen Zapfen an den Zweigen peppen den Kranz zum Schluss besonders auf.

Ihr könnt auch Moos, andere Zapfen und Tannenzweige super als Deko verwenden. Vielleicht habt ihr auch Glück und entdeckt eine blaue Edeltanne, die blaue Benadelung ist ein echter Hingucker.
Ihr könnt euren Kranz entweder während eures Spaziergangs flechten oder ihr sammelt nur die nötigen Utensilien ein und macht den Rest im Warmen. In meinem Fall habe ich den Kranz während des Laufens gemacht. Ich musste zwar ab und zu stehen bleiben, aber im Großen und Ganzen hat das so doch recht gut geklappt. Außerdem seid ihr so auf der sicheren Seite immer genügend Material zu haben.
Anleitung
Achtet darauf, am Boden liegende Äste zu nehmen, denn das Abreißen oder Abschneiden von Ästen ist verboten. Ich kann euch aber absolut versichern, dass ihr auch so genügend Holz finden werdet. Je nachdem wie groß euer Kranz werden soll, sucht ihr euren ersten Zweig aus und formt ein „O“. Den Zweig haltet ihr mit einer Hand, sodass er die Form behält und wickelt euren zweiten Zweig um die noch offene Stelle herum. Das macht ihr mit ein paar zusätzlichen Zweigen solange, bis diese Stelle geschlossen ist und die gewollte Form – ohne dass ihr festhalten müsst – bleibt.
Das Ende jedes neuen Zweiges steckt ihr in die entstehenden Lücken und wickelt von oben nach unten. Nehmt immer verschiedene Lücken, damit der Kranz gleichmäßig dick wird und natürlich auch an Stabilität gewinnt. Wechselt ruhig auch mal die Seiten, also nicht immer von links nach rechts, sondern auch mal von rechts nach links flechten. Steht an einer Stelle des Kranzes etwas ab, wickelt ihr den nächsten Zweig einfach wieder darüber und fixiert es damit. Wenn sich nicht alles fixieren lässt, kann man das restliche Abstehende auch je nach Gefallen einfach abschneiden.
Dieses Prinzip behaltet ihr solange bei, bis ihr die gewünschte Dicke des Kranzes erreicht habt. Seid ihr an diesem Punkt angekommen, sollte der Kranz so stabil sein, dass er nachdem man ihn in die Luft wirft und wieder auffängt, unbeschadet bleibt.
Als ich bei meinem ersten Kranz an diesem Punkt war, strahlte ich plötzlich über das ganze Gesicht. Ich war so hochkonzentriert und fokussiert, dass ich ganz überrascht und auch stolz war, als das Gerüst des Kranzes auf einmal stand.

Mädchenkram
Nun zum etwas schöneren Teil: dem Dekorieren. Ihr könnt Tannenzweige oder Moos in den Kranz stecken oder Lärchenzweige mit kleinen Zapfen um den Kranz wickeln. Der Wald hat viel zu bieten, wenn ihr bewusst darauf achtet. Also lasst eurer Kreativität freien Lauf!
Zuhause könnt ihr Kerzen in den Kranz stellen oder kleine Figuren. Außerdem könnt ihr euren Kranz auch noch mit kleinen Kugeln, Holzschmuck, Nüssen, Bändern etc. schmücken. Nach Bedarf kann man sich auch noch Eukalyptus oder Efeu aus einem Blumenladen besorgen. Was das Schmücken eures Kranzes betrifft, sind euch keine Grenzen gesetzt. Dadurch könnt ihr für jede Jahreszeit und für jeden Anlass euren individuellen Kranz gestalten.

Nun hoffe ich doch sehr, dass ich euch den nötigen Anreiz geben konnte und ihr für das Wochenende bereits einen Besuch in den Wald plant. Und gebt nicht gleich auf, es zahlt sich aus!
Ihr habt schon einen Adventskranz? Kein Problem. Ich habe auch Ideen für den Frühling:


Fotos und Text von Olivia Endlich