„Abenteuer erste Liga“ – mit einem geflügelten Wort titelten vor zwei Jahren die Tageszeitungen über unser SWE Volley-Team. Mit Jonas Kronseder kommt für die nächsten zwei Jahre ein neuer Trainer zu den Mädels. Direkt nach seiner offiziellen Vorstellung konnten wir ihn im Atrium der Stadtwerke Erfurt in der Magdeburger Allee interviewen; ein Gespräch über Volleyball, die Krämerbrücke und einen unfreiwilligen TV-Auftritt.
Aus seinem Bewegungsdrang macht Jonas Kronseder keinen Hehl. „Ich spiele ja jetzt gerade auch mit dem Ball – ich kann das wirklich nicht lassen“, lacht der 29-jährige während des Gesprächs. Die blau-gelbe Fotorequisite ist gleichzeitig Arbeitsgerät des gebürtigen Landshuters. Geübt dreht er sie in seinen Händen, wenn er über die Fragen nachdenkt. Allerdings muss er das selten – sympathisch und spontan erzählt er von seinem liebsten Ort in Erfurt: „Die Krämerbrücke und vor allem der Bereich dahinter. Begrünt, mit dem Wasserlauf – das fand ich schon bei meinem ersten Besuch hier schön.“

Ein Touristen-Hotspot? Wahrscheinlich. Angekommen wirkt Kronseder dagegen – obwohl er gerade auf dem Sprung zwischen Urlaub, Umzug und Unterschrift auf den ersten Verpflichtungen des Volley-Teams ist. Volleyball, das ist für den ehemaligen Vilsbiburger zugleich Hobby, Beruf und Sport. Sowohl als Spieler – schon mit 15 war Kronseder auf einem Volleyball-Internat – als auch als Trainer. In letzterer Funktion wurde er mit den Roten Raben 2014 DVV-Pokalsieger. Einer der schönsten und größten sportlichen Erfolge – der Kronseder damals vor laufenden Kameras zu einem Versprecher brachte. „‚Ich bin überwältigend‘ statt ‚Ich bin überwältigt‘ – das habe ich damals dem Bayerischen Rundfunk gesagt. In dem Moment habe ich auch gemerkt, dass ich mich versprochen habe. Aber korrigieren konnte ich es nun auch nicht mehr“, erinnert sich der Bayer. Ein Stolperer, der ihm sogar zu humoristischen Ehren in Stefan Raabs ‚TV Total‘ verhalf. „Das blieb schon einige Zeit hängen, aber ich nehm’s mit Humor“, sagt Kronseder. Eine TV-Karriere würde er seiner Tätigkeit im Sport allerdings nicht vorziehen, gibt er zu: „Momentan studiere ich Business Sport Management, eigentlich hätte ich sogar gerne Trainingswissenschaften gemacht“.
„Auf jeden Fall“, sagt er über seine Arbeit, „wollte ich etwas mit Sport machen. Mit Sport und Menschen.“ Eine Punktlandung also – nach fünf Jahren Vilsbiburg jetzt als Trainer in Erfurt einzusteigen. Und so ist sein persönliches Saisonhighlight auch das Derby gegen den VfB 91 Suhl, das den Erfurter Volley-Mädels Mitte November ins Haus steht.
Die Stadtwerke Erfurt wünschen den Mädels des Volley-Teams und Jonas Kronseder eine gute Saisonvorbereitung und stehen gerne hinter dem Erfurter Erstliga-Volleyball!
Text: Benedikt Pototzky / Fotos: Christine Karpe, Benedikt Pototzky