Es gibt Orte in Erfurt, die über 280.000 Mal im Jahr besucht werden. Eine der vielen Sehenswürdigkeiten in der Landeshauptstadt? Ansichtssache. Wohl eher eine „Handlungswürdigkeit“. An diesen Orten geht es um Dinge, die beim Leben so anfallen oder besser gesagt abfallen: Abfall. Abfälle sind aber eine Quelle vieler wichtiger Stoffe, die wir wieder brauchen: Metalle, Kunststoffe, seltene Erden. Rohstoffe sind endlich. Wertstoffe können Rohstoffe sehr gut ersetzen. Ressourcenschonung nennt sich das. Deshalb gibt es in Erfurt drei Sammelhöfe für Wertstoffe, auch Wertstoffhöfe genannt. Erfurt bekommt bald einen Neuen. Dieser soll den etwas zu klein gewordenen Wertstoffhof an der Stauffenbergallee ersetzen. Zu Stoßzeiten am Wochenende, war dort der Stau vorprogrammiert und das an der stark befahrenen Stauffenbergallee.
Dies wird sich im ersten Halbjahr 2018 mit dem neuen Wertstoffhof ändern. Das Loswerten von Abfällen ergo Wertstoffen soll möglichst schnell und bequem geschehen. Fast Food Ketten machen es vor: Mit dem Auto hinfahren. Schnell und bequem den alten Staubsauger in den leicht zu findenden. Elektroschrottcontainer schmeißen. Fertig. So soll es sein. Der Drive In für Wertstoffe.
Möglich macht dies eine große Rampe, auf die man mit dem Auto fährt und von oben die entsprechenden Container befüllen kann. Ein Dach sorgt dafür, dass Mensch und Wertstoff auch bei trocken bleiben. Nicht nur das. Das Dach soll zukünftig Sonnenlicht in Strom umwandeln.
Die Verkehrsführung wird so organisiert, dass die Anlieferer der Wertstoffe nicht mit den Containerfahrzeugen ins Gehege kommen, die die Wertstoffe abtransportieren.
Entgegengenommen wird so ziemlich alles, was in Haushalten und Gewerbe anfällt, auch Sonderabfälle.
In der Nähe des neuen Wertstoffhofes steht unverkennbar das größte Gebrauchtwarenhaus Thüringens: das Stöberhaus. Dieses wird, wie der Wertstoffhof, von der Stadtwerketochter SWE Stadtwirtschaft betrieben. Funktionstüchtige Dinge des Lebens wegschmeißen? Nein. Viel zu schade. Wiederverwenden ist noch besser als Recycling. Sollte der alte Staubsauger zum Beispiel noch funktionieren, dann ist seine Zeit als Elektroschrott nicht gekommen und ein zukünftiger Staubsaugerbesitzer kann für wenig Geld, die Wohnung vom Staube befreien.
Also kann man von einem Recycling- und Wiederverwendungszentrum in der Eugen-Richter-Straße sprechen.