Eine Stadtrundfahrt auf Schienen wird in Erfurt gern genutzt. Bequem kann man in der Straßenbahn sitzend die schöne Stadt betrachten. Doch diesmal gab es eine etwas andere Stadtrundfahrt. Niemand schaute aus dem Fenster. Alle in der vollbesetzten Straßenbahn schauten nach unten, auf ihr Smartphone. Es ging nicht darum, Sehenswürdigkeiten der thüringischen Landeshauptstadt zu entdecken, es ging um die Jagd nach seltenen Monstern und um das Ausbrüten von Eiern._DSF0446Die Spiele-App Pokémon Go verbindet alle Fahrgäste und die sind wieder Erwarten sehr verschieden. Da sind zwei Bauarbeiter, die nach der Arbeit die Chance nutzen, bequem viele selten Monster zu fangen oder zwei Urlauberfamilien aus Lübeck und Grabow, die das Monsterjagdangebot der EVAG nutzen. Eine der Jüngsten ist zehnjährige Anna-Lena aus Baden Baden, die zu Besuch bei Opa ist. Natürlich ist Opa mit dabei. Er sitzt nicht passiv neben seiner Enkelin. Auch er ist leidenschaftlicher Monsterjäger geworden. „Mein Opa spielt schon länger, aber ich bin besser,“ sagt stolz Anna-Lena, während sie geschickt ein Pokemon anlockt, dann einen rot-weißen Ball nach dem beliebten Monster schmeißt. Der Ball schnappt zu – und Anna-Lena ist um ein Fukano reicher.

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Nach einer Stunde Fahrt hört man immer öfter den Satz: „Mein Beutel ist schon wieder voll“. Das Sammeln von Bällen und anderen Items für das Spiel geht per Straßenbahn wohl etwas schneller. Ab und zu gibt es auch einen Aufschrei, wenn ein Monster entwischt ist, schließlich ist die Bahn an die Schiene gebunden. Schnell mal links abbiegen geht nicht. Aber die Bahn fährt langsamer als sonst, das erleichtert die Jagd und das Ausbrüten von Eiern, denn damit aus einem Ei ein Pokémon schlüpft, muss der Spieler im Schritttempo eine bestimmte Kilometerzahl hinter sich bringen. Im Durchschnitt schafften es die Spieler, zwei Eier auszubrüten.

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Für viele Pokémon-Jäger war nicht nur der technische Vorteil Grund, mit der Pokémonbahn zu fahren, sie konnten auch andere Trainer kennenlernen und ihrer Erfahrungen austauschen. Die Monsterjagd wurde mit der Straßenbahn zum Gruppenerlebnis. Nach knapp 90 Minuten ist die Pokémon-Straßenbahnfahrt beendet. Alle sind zufrieden, auch Anna-Lena. Ihre Ausbeute beträgt 23 Pokémons und unzählige Hilfsgegenstände wie Poké-Bälle. Opa hat weniger…