Der Tag begann wie jeder andere dieser Woche meines Praktikums. Zeitungen kopieren, ausschneiden, kleben und schon war der Pressespiegel fertig. Anders war, dass man mir den Tag zuvor schon angekündigt hatte, dass ich heute in den egapark durfte! Die Woche war schon sehr abwechslungsreich und heute war dies nicht minder der Fall.

Raus aus dem Büro, rein in die Bahn. Sabrina, eine weitere Praktikantin hier, nahm mich mit zur Mitmachausstellung in Halle 1. Thema war die Welterberegion Hainich in Thüringen. Darunter kann man sich eine interaktive Ausstellung vorstellen, mit der die kleineren, aber auch die größeren Besucher des egaparks in die Welten des größten Waldschutzgebietes Deutschlands eintauchen können.

Wir durften die Klassen SEP1 und SEP3 der Förderschule Suhl begleiten. Wir filmten und fotografierten die neugierigen 6- bis 8-Jährigen.

Die Halle war sehr ansprechend dekoriert: Tierpräparate, „waldige“ Farben und Spielstationen für die Kleinen wechselten sich ab. Schon der Außenbereich lockte in die Ausstellung mit der großen Wildkatze und den kleinen Tapsen auf dem Boden, denen die Kinder neugierig in die Halle folgten. Drei sympathische Parkranger des Nationalparks Hainich machten uns mit dem Nationalpark Hainich vertraut.

Unser Guide Dominik erklärte uns, welche Kleinstlebewesen in dem sogenannten „toten Holz“ leben, der Kopfhornschröter z. B. Das ist ein Käfer, der in Mitteleuropa sehr verbreitet ist. Und das Witzige dabei: Er ist aus der Familie der Schröter.  Anschließend durften die Kinder in einem Blätterhaufen wühlen. Darunter war Totholz versteckt.  Sogar alte Unterkiefer von Wildschweinen und Fossilien konnten wir anfassen.

An der nächsten Station ging es um die Tierwelt des größten Waldschutzgebietes Deutschlands. Auch hier konnten wir ausgestopfte Tiere bewundern, z. B. Waschbären oder Wildschweine und die extrem seltenen und vom Aussterben bedrohten Wildkatzen. Wie viele Wildkatzen im Nationalpark leben, kann man ganz leicht ermitteln. Die Ranger schlagen Kerben in Lockhölzer, die mit Duftstoffen präpariert sind. Daran reiben sich die Katzen gern. In den Kerben bleiben die Haare hängen. Über DNA-Analysen kann dann ganz leicht festgestellt werden, wie viele Wildkatzen im Nationalpark unterwegs sind.

Spannend war auch die Station Urwald.  Eine Rangerin führte uns in die Geheimnisse des Urwaldes ein und erklärte den Unterschied zwischen dem Urwald und unserem heimischen Nutzwald. Der Urwald ist eine große Wildnis, in die nicht eingegriffen wird. Der Nutzwald hingegen wird von Forstmitarbeitern gepflegt, umgefallene Bäume werden beräumt.

Großen Spaß hatten die Kinder auch an den Fühlkästen. Hier hieß es reingreifen und herausfinden, was sich dahinter verbirgt.

Zum Schluss hieß es dann aber noch mal: Köpfchen anstrengen. Jedes Kind bekam ein Bild in die Hand. Frage war: „Ist dieser Wald auf deinem Bild ein Urwald oder nicht?“ Zugegeben, das war eine ziemlich schwere Aufgabe, weil auch wir den genauen Unterschied nicht wirklich kannten. Nachdem uns die Unterschiede verständlich erklärt wurden, war das aber kein Problem mehr für uns.

Alles in allem war es ein sehr lehrreicher Vormittag für uns, aber vor allem auch für die Schüler.  Sie waren mit Spaß und Neugier bei der Sache und wie sie konnten auch wir viele neue Dinge über den Hainich, seine Geheimnisse und die Tier- und Pflanzenwelt lernen. Kindgerecht und sehr spannend erklärten die Ranger uns die Rätsel des Waldes.  Der Spaß an der Arbeit war ihnen anzumerken.

Mein Fazit: Die interaktive Ausstellung „Welterberegion Hainich“ im egapark Erfurt ist für Besucher aller Altersklassen zu empfehlen.

Tbenjamin.jpgext und Fotos: Benjamin Schuchardt, 9b, Königin-Luise-Gymnasium Erfurt