Historie ist sein Ding, erst recht, wenn es um alte Straßenbahnen und Busse geht. Für uns kramt Michael Nitschke, Betriebsleiter der EVAG, in seinem Archiv:

 

Ein Blick auf den Bahnhofsvorplatz im Jahre 1926. Ein Triebwagen auf der braunen Linie fährt in Richtung Breitscheidstraße, die zu der Zeit Blücherstraße hieß.

Die Gleisanlage befand sich damals unmittelbar vor dem Erfurter Hof und wurde Anfang der 50er Jahre wegen des Straßenverkehrs und zu bauender Haltestelleninseln dann in Richtung Platzmitte verschwenkt.

Der 1912 von der Waggonfabrik Weimar bezogene Triebwagen ist schon elfenbeinfarben lackiert, hat aber noch offene Perrons, die noch in diesem Jahr verschlossen werden.

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Links im Bild stehen zwei der angekauften Omnibusse, mit denen im Oktober des Vorjahres der Omnibusbetrieb der Erfurter Straßenbahn aufgenommen wurde. Eine der zunächst drei Linien begann am Hauptbahnhof. Sie führte über Anger, Futterstraße, Rathausbrücke, Michaelisstraße, Moritzstraße und Auenstraße zum neuen Nordpark, der im Rahmen von Notstandsarbeiten geschaffen worden war. Darüber hinaus konnte man mit dieser Linie auch das städtische Krankenhaus erreichen.

Hinter den Bussen sieht man übrigens ein paar Taxis stehen, die damals in Anlehnung an ihre Vorgänger Kraftdroschken genannt wurden.