Unsere Praktikantin Sabrina war im egapark und hat die den Ziegennachwuchs besucht:

Ein wunderschöner sonniger Nachmittag und zugleich ein ganz normaler Arbeitstag. Für Hans Lange jedenfalls. Der 20-jährige  Ilmenauer, den ich heute treffe; ist jeden Tag hier auf dem Kinderbauernhof im egapark und mit den Tieren zusammen. Ganz bestimmt erlebt er hier viele witzige Dinge.

Ich für meinen Teil bin heute hier, weil mir ein kleines Vögelchen zwitscherte, dass hier Ziegennachwuchs gibt. Den möchte ich natürlich kennenlernen! Leider können die süßen und übrigens wie ich ebenfalls sehr neugierigen Tiere nicht selbst mit mir reden. Deshalb erklärt sich ihr Ziehpapa Hans Lange bereit, mir die Geschichte der Ziegenbabys zu erzählen. Der Mensch, der den Ziegen täglich Fläschchen gibt, macht auf dem Bauernhof im egapark seit August letzten Jahres sein Freiwilliges Ökologisches Jahr um herauszufinden, in welche Richtung sein Weg beruflich  gehen soll. Nach einigen Monaten hier auf dem Bauernhof weiß Hans, dass er auf jeden Fall bei seiner Arbeit draußen sein  und mit Tieren arbeiten will.

Mit den Milchfläschchen in der Hand kommt er aus dem Stall. Er ist noch nicht ganz auf dem Hof, da rennen die Zicklein schon aufgeregt auf ihn zu. Herzallerliebst sind sie anzuschauen, wie sie gierig die Milch nuckeln und dabei mit ihren puscheligen Schwänzchen wackeln. Oreo und Schoki heißen die beiden kleinen Böcke übrigens. Da haben wohl die Namensgeber eine Vorliebe für Kekse. Nicht einmal drei Minuten dauert es, dann sind die Flaschen leer! Bevor die wuseligen Ziegenkinder wieder umher hüpfen, putzt Hans die Mäuler der beiden ab und beruhigt mich lachend: „Keine Sorge, die beiden tun immer so ausgehungert!“

Das Geschwisterpärchen kam vor zwei Wochen aus Greußen hier her, vom Ziegenhof Peter. Da waren sie gerade vier Wochen alt. Anfangs haben sie 3x täglich ihr Fläschchen bekommen, seit dem 4. Mai bekommen sie nur noch 2x täglich ihre Milch und fressen auch schon ein wenig Heu. Ab dem 17. Mai schließlich bekommen sie dann nur noch 1x täglich die Flasche, so lange, bis das Milchpulver alle ist. Schließlich sollen sie irgendwann ganz groß und stark werden. Dann fressen sie wie die erwachsenen Ziegen auch Möhren und anderes Grünzeug.

Hier auf dem Bauernhof, wo sie gemeinsam mit der 9-jährigen Ziege namens Minze leben, fühlen sie sich jedenfalls sichtlich wohl! Sie springen nicht nur freudig hin und her und tänzeln über den Hof, sondern knabbern auch alles an, was ihnen vor die Schnute kommt und nicht aus dem Weg geräumt wird. Ganz ihrer Natur als Thüringer-Wald-Ziegen entsprechend können die sie auch mal ziemlich zickig -oder in diesem Fall hier – bockig sein! Das darf ich auch hautnah selbst erleben, denn während ich meine Notizen schreibe, springen die beiden nicht nur neben mich und knabbern meinen Rucksack und die Jackenärmel an. Sie laufen mit ihren noch zarten Beinchen über mich hinweg und wollen am liebsten auf meinem Schoß stehen bleiben. Selbst meine Schnürsenkel sind nicht sicher vor den beiden. Meine Versuche, die beiden herunter zu schieben, bleiben erst einmal erfolglos. Ist doch so schön kuschelig hier bei der neuen Tante.

Lange böse kann ich ihnen allerdings gar nicht sein, dafür sind sie viel zu niedlich. Vor allem wenn sie mich mit ihren Köpfchen anstubsen und schmusen wollen. „Sabrina! Was machen die beiden denn mit DIR?“, fragt Hans. Bevor er die Zicklein von mir herunterhebt, schießt er allerdings noch Fotos. Um zu vermeiden, dass noch weiterer Unfug mit meinen Utensilien getrieben werden kann, verabschiede ich mich von Hans und seinen Ziehkindern.

Wer sich einmal herzlich über die Frohnatur von Oreo und Schucki amüsieren und die beiden streicheln möchte, kann sie noch bis Anfang Oktober auf dem Kinderbauernhof besuchen. So lange sind die beiden noch hier, dann reisen sie zurück in ihre Heimat auf den Ziegenhof Peter.