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JOURNAL Herbst/Winter 2025

Bei Wind und Wetter sind Heiko Albrecht und Madlen Schneider für die Leser
des SWE Journals unterwegs. Denn die beiden Mitarbeiter der Lebenshilfe Erfurt gehören zu dem Team, dass mehrmals im Jahr die 110.000 druckfrischen Ausgaben
des kostenlosen Stadtmagazins in die Briefkästen der Erfurter Haushalte steckt. „Besonders die älteren Leute freuen sich, wenn wir kommen“, sagt Heiko Albrecht.
Im Durchschnitt 250 Zeitungen hat jeder Austräger in seinem blauen Handwagen. Regelmäßig werde nachgefüllt. Denn beispielsweise in den Plattenbausiedlungen verteile es sich schnell. „Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung“, sagt der Geschäftsführer der gemeinnützigen Lebenshilfe Erfurt Service gGmbH, Holger Lehmann. Das Unternehmen wurde 2004 gegründet und ist heute das größte Inklusionsunternehmen im Freistaat. „Etwa die Hälfte unserer über 250 Mitarbeiter haben eine Behinderung“, sagt Lehmann. Das Unternehmen stellt sich dem Wettbewerb in verschiedenen Geschäftsfeldern und erzielt Erträge ausschließlich auf dem ersten Arbeitsmarkt. Individuelle Stärken und Fähigkeiten jedes einzelnen Beschäftigten werden im Arbeitsalltag unterstützt und gefördert. Heiko Albrecht ist üblicherweise im Garten- und Landschaftsbau eingesetzt. „Für das Zeitungsaustragen habe ich mich freiwillig gemeldet“, sagt er. Seit 15 Jahren arbeitet er bei der Lebenshilfe, seit einigen Jahren verteilt er auch regelmäßig das SWE Journal. Es sei eine schöne Abwechslung. Madlen Schneider hat erst seit ein paar Monaten einen Arbeitsvertrag bei der Lebenshilfe Erfurt Service gGmbH. Auch sie kümmert sich sonst um Gärten und Grünflächen. „Ausgetragen habe ich erst einmal während eines vorbereitenden Praktikums“, sagt sie. Aber es mache ihr Spaß. Man komme rum in der Stadt. Geschäftsführer Lehmann sagt,
Aufträge der Stadtwerke Erfurt und anderer kommunaler Partner seien wichtig für das Inklusionsunternehmen. Dieses biete all denjenigen, die nicht in einer klassischen sogenannten Werkstatt für behinderte Menschen tätig sein wollen, eine echte Alternative. „All unsere Mitarbeitenden erhalten neben einer fairen marktgerechten Vergütung, eine individuelle Assistenz am Arbeitsplatz, eine betriebliche Altersvorsorge und zahlen auf ihr Einkommen, Steuern und Sozialabgaben, wie jeder andere Arbeitnehmer auch.“ Chancen für eine Beschäftigung haben Arbeitnehmer mit Behinderungen etwa im Bereich Gebäudereinigung, Grünpflege oder Gastronomie. Derzeit betreibt die Lebenshilfe Erfurt Service gGmbH z. B. im egapark ein Gästehaus und das Restaurant Caponniere sowie das Parkcafé im Schloss Molsdorf. Neu hinzugekommen ist zuletzt die inklusive Kantine inka in der Arbeitsagentur Erfurt. In all diesen Einrichtungen ist es den Mitarbeitern möglich, ihre finanzielle Existenz zu sichern und einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, sagt Lehmann. Für die meisten Menschen gehöre ein erfülltes Arbeitsleben doch zu einem glücklichen Leben dazu. Oder um es mit Madlen Schneider zu sagen. „Ich arbeite gern bei der Lebenshilfe Erfurt. Die Kollegen sind nett. Hier wird immer viel gelacht.“

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