Ab dieser Saison Löwinnenpower
im Erfurter Frauenbasketball
„One Team!“, schallt es vor dem Anpfiff der Regionalligabegegnung der Basketballerinnen durch die Riethsporthalle. Zu Gast bei den Basketball Löwinnen ist der oberfränkische
Traditionsverein BG Litzendorf. Für die neu gegründete Erfurter Damenmannschaft ist es das dritte Ligaspiel
Die erste Halbzeit wird abgepfiffen, der deutliche Rückstand zum Ende der ersten Halbzeit zeigt: Noch läuft nicht alles rund, es gibt noch viel Luft nach oben. Das kann nicht anders sein nach so kurzer Zeit, weiß auch Anna Metzdorf. Sie hat im Team eine Dreifachfunktion: Managerin, Spielerin und Kapitänin des ambitionierten Teams. Sie arbeitet hauptamtlich im Vereinsmanagement der Basketball Löwen Erfurt – hauptsächlich für den weiblichen Bereich – und trainiert den Nachwuchs.
Die Lust am schnellen Spiel, in dem Deutschland die 3×3-Olympiasiegerinnen und bei den Männern WM- und EM-Titel aufweisen kann, hat sie noch nicht verloren.





Als sich die Chance für ein Löwinnenteam ergab, war sie als langjährige Regionalligaspielerin beim USV Jena sofort dabei. „Wir haben die Mannschaft im Sommer neu gegründet, die Lizenz für die Regionalliga bekamen wir durch unseren Partnerverein BC Erfurt, dessen Damenmannschaft in der Thüringer Oberliga als Tabellenzweiter nach dem Verzicht der Meistermannschaft aus Jena das Aufstiegsrecht übertragen bekam“, erklärt Florian Gut, Vereinsvorstand Basketball Löwen, den raschen Werdegang des Frauenteams. Beinahe in Rekordzeit wurde eine Mannschaft aufgebaut. „Die Spielerinnen kommen zum einen aus unseren Partnervereinen USV Erfurt, BC Erfurt und BiG Gotha, jedoch auch von anderen Thüringer Vereinen in Weimar und in Jena. Jeder kannte jemanden, der große Lust auf dieses coole Projekt hatte. Bei sogenannten Tryouts wurden die Fähigkeiten der Bewerberinnen getestet und so kam ein Team aus Freizeitbasketballerinnen zusammen, das sich ab dieser Saison in der Regionalliga behaupten will“, erzählt Anna Metzdorf. Trainiert wird die Mannschaft vom hauptamtlichen Jugendtrainer Yaqub Mohammad und Lilly Feistkorn aus Gotha, die in den letzten Jahren selbst erfolgreich Regionalliga und 2. Liga spielte. Mit Anna Metzdorf aus Berlin und Nora Kirschstein aus Dresden kamen überregionale Zugänge. Nora Kirschstein arbeitet seit dem Sommer als duale Studentin und Trainerin im Nachwuchsleistungsbereich des Vereins. Manchmal fühlt es sich für die Spielerinnen noch ungewohnt an, an gleicher Stelle wie das ProB-Team der CATL Basketball Löwen Spiele zu bestreiten. Die neue Frauenmannschaft profitiert von der Infrastruktur des Vereins, die in den vergangenen Jahren für das ProB-Team der Männer aufgebaut wurde.
„19 Spielerinnen sind im Kader, 13 bis 14 gehören zum Kernteam. Die Altersspanne reicht von 14 bis 47 Jahren, von der Schülerin oder Studentin über die Angestellte bis hin zur berufstätigen Mutter. Was uns trotz aller Unterschiedlichkeit vereint, ist die Begeisterung für den Basketball“, erzählt Anna-Sophie Metzdorf.
Die Erwartungen an den Start in der Regionalliga sind im Verein realistisch. Jede Niederlage lässt die Mannschaft weiter zusammenwachsen, ist sich die Kapitänin sicher. Als Neueinsteiger werden sie so einige davon verkraften müssen. Ziel ist in dieser Saison der Klassenerhalt. In den kommenden Jahren wollen die Löwinnen dann auch um den Aufstieg mitspielen. „Wir wollen nicht nur eine höherklassige Damenmannschaft etablieren, sondern als Verein besonders den Mädchenbasketball in Erfurt und in der gesamten Region entwickeln. Die Basketball Löwinnen übernehmen dafür eine Leuchtturmfunktion und die erwachsenen Spielerinnen sind Vorbilder für die Mädchen. Aus diesem Grund haben wir auch besonders viele Trainerinnen im Nachwuchsbereich engagiert“, so Vereinsvorstand Florian Gut.
Das Spiel endet mit 37:80 und trotz der Heimniederlage ist sich Anna Metzdorf sicher: „Innerhalb kurzer Zeit sind wir ein starkes Team geworden, das auch Niederlagen wegsteckt. Alle sind mit Herzblut dabei – ‚One‘ Team eben.“

