An Captain Kirk fasziniert dich vor allem die Kommandozentrale? Du hast gern den Überblick und kannst gut mit dem Joystick umgehen? Dann hätten wir vielleicht die passende Ausbildung für dich: Maschinen- und Anlagenführer in unserer Restabfallbehandlungsanlage – kurz: RABA. Wir haben zwei frei Ausbildungsplätze für August 2021.
Zugegeben, es gehört schon ein bisschen mehr dazu. Technisches Verständnis zum Beispiel, handwerkliches Geschick und ruhiges Blut, wenn doch mal etwas Unvorhergesehenes passiert. Unsere Maschinen- und Anlagenfahrer sitzen in der Kanzel. Die ist direkt im Bunker. 32 Meter ist der hoch. Per Joystick dirigieren sie den riesigen Greifer, der selbst 3,5 Tonnen wiegt.

Bis zu drei Tonnen kann man damit auf einmal fassen. Damit wird der Müll gleichmäßig verteilt und gemischt. Eine Infrarotkamera checkt ständig die Temperatur im Bunker. Steigt sie über 80 °C, werden die Löschkanonen automatisch aktiviert, damit sich der Müll in dem riesigen Turm nicht entzündet.

Über 50 Müllfahrzeuge kommen am Tag hierher in den Erfurter Norden und kippen ihre Ladung ab. Montags bis freitags. Pro Tag sind das 300 Tonnen. 85.000 Tonnen Müll und 25.000 Tonnen Klärschlamm werden hier jährlich — umweltfreundlich und in enger Abstimmung mit dem Umweltamt der Stadt — verarbeitet.
Der Kessel wird mit 850 bis 1.100 °C gefahren. Regelmäßig wird Luft zugeführt, damit das Feuer besser brennt. Bei der Verbrennung entsteht Rostschlacke. Sie wird gesiebt und später auf der Deponie verarbeitet. Tag und Nacht ist die Anlage in Betrieb. Monitore zeigen an, ob alles planmäßig läuft: die Luftzufuhr, die Temperatur, die Förderbänder. Auch die Reinigung des Abgases durch den Rückstromwirbler wird überwacht. Sogar Strom wird hier produziert. So viel, dass man damit ca. 10.000 Haushalte in Erfurt komplett versorgen kann.
Die Turbine wird mit dem Dampf betrieben, der bei der Verbrennung entsteht. Ein Teil des Dampfes geht aber auch direkt ins Fernwärmenetz. All das kann man von der Leitwarte aus kontrollieren. Hier sitzen auch die Maschinen- und Anlagenführer, wenn sie nicht gerade den Greifer bedienen oder auf Inspektion sind. Sieben Monitore gilt es, pro Schicht im Auge zu behalten und bei Störfällen schnell zu reagieren. Egal, ob es um einen Stromausfall, hakende Förderbänder oder andere Probleme geht. Dann gilt es, die Anlage schnellstmöglich wieder hochzufahren. Zum Glück passiert das selten.

»Gibt es kleinere Störungen, beseitigen unsere Kollegen sie selbst. Computerkenntnisse und Fachwissen im Bereich der Instandhaltung, Grundlagen der Elektrik sind dafür unabdingbar, all das lernt ein Maschinen- und Anlagenführer in der Ausbildung«, sagt Christoph Kollhoff. Der 31-Jährige ist Schichtleiter und kümmert sich um die jungen Kollegen, Marius Nicolas Karari z. B. Der 20-Jährige hat im August 2020 ausgelernt und arbeitet als Leitstands- und Kranfahrer in der RABA.
»Der Job wird nicht langweilig. Man sitzt ja nicht den ganzen Tag in der Kanzel. Die Aufgaben sind vielfältig, angefangen von Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten über Emissionsmessungen bis hin zur Beseitigung von Störungen, Elektro- und Revisionsarbeiten“, erzählt Marius. Auch Druckluft- und Wasserleitungen verlegen die Kollegen selbst. Alle vier Stunden geht es auf Inspektionsrundgang durch die Anlage. Und natürlich gehören die Aufgaben in der Leitwarte dazu.

„Wir sind hier ein gutes Team und arbeiten Hand in Hand«, erzählt Christoph Kollhoff und ergänzt, dass die Azubis alle Bereiche kennenlernen, damit sie frühzeitig eigenständig eingesetzt werden können.
Wer sich für eine Ausbildung in der RABA entscheidet, sollte wissen, dass die Kollegen alle im Drei-Schicht-Betrieb arbeiten. Früh geht es um 05:30 Uhr los, die Spätschicht startet 13:30 Uhr, die Nachtschicht um 21:30 Uhr. Das ist gewöhnungsbedürftig, lässt aber auch Spielraum, um mal tagsüber etwas zu erledigen.
Entwicklungsmöglichkeiten gibt es in der RABA allemal. Viele Kollegen sind schon über die 50 und da wird es langsam Zeit, dass der Nachwuchs aufgebaut wird. Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Interessenten, egal ob männlich oder weiblich, sollten mindestens 16 Jahre alt sein und einen qualifizierten Hauptschulabschluss haben.
Weitere Infos zur Ausbildung gibt es hier. Fragen? Udo Bauer, Leiter des HR Entwicklungscenters, hilft gern weiter: Telefon: 0361 564-1428, E-Mail: udo.bauer@stadtwerke-erfurt.de. Hier geht es zu den Bewerbungstipps.
Fotos: Steve Bauerschmidt