Der egapark macht sich nicht nur schick für die BUGA im nächsten Jahr. Die Gärtner bereiten die Pflanzen auch auf den nahenden Winter vor. Uwe Schachschal, Gärtnermeister im egapark, hat uns seine Tipps und Tricks rund um einen winterfesten Garten verraten.

Im neuen Dahliengarten des egaparks setzen die Gartenprofis dem Boden Lavasplit aus der Eifel zu. „Unser Boden ist sehr schwer und fest. Mit dem Lavasplit wollen wir eine gewisse Lockerheit erzeugen, sodass wieder Luft in den Boden gelangt. Außerdem wird so das Bodenleben wieder aktiviert und die Pflanzen können besser wachsen“, erklärt Uwe Schachschal und verweist auf einen weiteren Vorteil des Granulats: Die Steinchen sind ein guter Wasserspeicher für den Boden. „Sie sind sehr porös und nehmen die Feuchtigkeit auf, wenn es zu nass ist. Bei Trockenheit geben sie die Feuchte wieder ab“, erklärt der Gärtnermeister.

Lavasplit eignet sich auch für den heimischen Garten, aber auch andere Zusätze können dem Boden neue Kraft verleihen. „Wenn man gut verrottete Komposterde nimmt, erfüllt es denselben Zweck. Eine gute Kompostwirtschaft im Garten ist schon die halbe Miete für einen guten Boden“, sagt der Profi. „Schließlich heißt es nicht umsonst: Des Gärtners Gold ist sein Kompost.“ Komposterde ist eine Allzweckwaffe für den Boden, deswegen empfiehlt er diesen natürlichen Dünger, und ergänzt: „Man kann aber auch gut verrotteten Stalldung oder Pferdemist verwenden.“
Beete für das nächste Jahr vorbereiten
Für eine bunte Sommerblumenvielfalt im nächsten Jahr rät der Gärtnermeister dazu, das Beet grobschollig umzugraben. So kann der Frost gut in den Boden eindringen. „Dadurch werden die Erdschollen zersprengt. Wenn dann der März ins Land zieht, muss der Boden nur noch mit einer Harke schöngemacht werden und ist bestens vorbereitet“, erklärt Uwe Schachschal.
Wer bereits im Frühjahr ein buntes Blumenmeer im Garten bewundern möchte, sollte die Zwiebeln jetzt schon in den Boden bringen. „Frühblüher wie Narzissen, Tulpen oder Krokusse sollten im Oktober oder November gesetzt werden. Tulpen können sogar bis in den Dezember hinein gepflanzt werden. Die Hauptsache ist, dass der Boden noch frostfrei ist. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Zwiebel mit dem Doppelten ihrer Größe an Erde bedeckt ist“, verrät der Gartenexperte.
Staudenbeete verschneiden
Wer seinen Garten mit Stauden oder Gräsern im Garten schmückt, sollte nicht alle Sorten vor dem Winter zurückschneiden. „Es gibt Stauden wie beispielsweise Funkien, Phlox oder Astern, die im Herbst erdbodennah heruntergeschnitten werden“, sagt Uwe Schachschal. Andere Staudensorten können jedoch stehengelassen werden. „Manche Frucht- und Samenstände sehen, wenn sie mit Raureif überzogen sind, richtig schön aus und der Garten wirkt idyllisch“, schwärmt er.
Gräser hingegen sollten vor dem Wintereinbruch nicht zurückgeschnitten werden, nicht nur aus ästhetischen Gründen, denn Gräser haben hohle Stängel. Wenn sie zurückgeschnitten werden, kann Wasser eindringen. Das kann unter Umständen dazu führen, dass die Wurzeln dadurch Schaden nehmen.
Der richtige Winterschutz
„Für andere Pflanzen ist ein richtiger Winterschutz von Vorteil. Beispielsweise bei Rosen empfiehlt es sich, die Beetrosen auf ca. 40 cm Höhe abzuschneiden“, sagt er. Der Schutz hat, besonders für Rosen, mehrere Vorteile. Viele Pilzkrankheiten wie Rosenrost, Sternrußtau oder Mehltau überwintern auf den Triebspitzen der Pflanzen. „Wenn die Triebspitzen jedoch abgeschnitten werden, ist es eine Art biologischer Schutz für die Pflanze“, verrät Schachschal. Die abgeschnittenen Triebspitzen sollten in der Biotonne entsorgt werden. „Außerdem könnten Triebe ohne Rückschnitt durch das Gewicht von nassem Schnee heruntergedrückt werden und dann abbrechen. Diese Bruchstellen sind dann wieder Eintrittspforten für Krankheiten“, erklärt der Gartenprofi.
Ein weiterer Tipp des Gärtnermeisters ist das „Anhäufeln“. Dafür werden 10 bis 15 cm Erde um die Basis der Pflanze gehäuft – auch hier eignet sich nach Empfehlungen des Profis gut verrottete Komposterde, Pferdemist oder Stalldung als nährstoffreicher Zusatz. „Im März kann die Erde dann einfach auf dem Beet breit gemacht werden und dient dann als Düngung“, sagt Schachschal.
Den Besitzern satter Grünflächen rät der Experte, das bunte Laub im Herbst regelmäßig zu entfernen. „Wenn man es liegen lässt, kann der Rasen unter den Blättern schimmeln. Sollte der Rasen durch schönes Wetter einen Wachstumsschub gehabt haben, sollte außerdem ein letztes Mal für dieses Jahr gemäht werden“, sagt Uwe Schachschal, rät aber vom Vertikutieren ab. „Der richtige Zeitpunkt dafür ist im Frühjahr.“

Tipps für Balkonpflanzen
Natürlich hat der Gärtnermeister auch Tipps für Pflanzenliebhaber ohne eigenen Garten, aber mit Balkon, im Petto.
Größere Pflanzen wie Rosen oder andere Kübelpflanzen können zwar draußen überwintern, müssen jedoch wie wir Menschen dick eingepackt werden. „Der Kübel sollte gefüttert werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, z. B. kann man sie mit Vlies oder Sackleinen umwickeln. Auch ein Styroporschutz eignet sich gut. Oder man stellt den Topf der Pflanze in einen größeren Blumentopf und kleidet den Zwischenraum mit Laub oder Styropor aus“, empfiehlt er. Der Stamm einer Rose sollte zusätzlich mit Sackleinen oder ähnlichen Materialien umwickelt werden. „Wichtig ist, dass die Pflanze atmen kann. Bei Folien beginnen sie zu schwitzen“, warnt er.
Trotz erster kalter Nächte kann der Balkon auch jetzt noch aufgehübscht werden. „Heide oder Koniferen sehen schön aus. Auch manche immergrüne Pflanzen wie Laubschmuckstauden oder Gehölze mit Beerenschmuck können jetzt noch gepflanzt werden“, verrät Schachschal.
Text: Emely Lea Stehr
Fotos: Ivo Dierbach & Steve Bauerschmidt
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