Der Plan: Ab dem 17. August sollte die Straße wieder für den Stadtbahnverkehr und Autos befahrbar sein. Trotz aller Bemühungen werden die Bauarbeiten nicht fristgerecht fertig, Grund sind verspätete Schienenlieferungen des Herstellers. Damit kann die EVAG erst am Mittwoch, 21. August, den regulären Linienbetrieb wieder aufnehmen. Ab 02:00 Uhr fahren dann die Stadtbahnen der Linien 3 und 6 wieder durch die Andreasstraße.

Allerdings: „Der Autoverkehr und somit auch unsere Busse der Bus-Linie 90 können noch nicht durch die Andreasstraße fahren, da noch Asphaltarbeiten durchgeführt werden müssen“, so Michael Nitschke, Betriebsleiter der EVAG.

Die Bus-Linie 90 wird noch bis einschließlich Freitag, 23. August, die Umleitung nach einem Baufahrplan fahren. Auch auf der Bus-Linie 95 gilt ein Baufahrplan. Ab Samstag, 24. August, werden die Busse wieder durch die Andreasstraße und nach dem regulären Fahrplan fahren. Für den Pkw-Verkehr bleibt die Andreasstraße noch bis zum 30. August gesperrt. Da die Fahrbahn-Markierungen noch aufgebracht werden müssen.

„Auch wir haben uns dies anders vorgestellt. Wären die Schienen termingemäß geliefert worden, so wie es abgestimmt war, hätten wir unsere Bauarbeiten pünktlich abschließen können“, sagt Nitschke. „Wir bitten Anwohner und Fahrgäste um Verständnis“.

Die Fahrpläne der Stadtbahn-Linien, die ab dem 21. August gelten, gibt es im EVAG-Mobilitätszentrum am Anger.

Massive Schäden an den Gleisen machten die Arbeiten notwendig. „Die Schienen sind von 1995 und schon recht weit abgefahren. Vor allem vorn am Andreaskavalier in der Kreuzung Blumenstraße/Moritzwallstraße sind sie an der Verschleißgrenze“, sagt Olaf Dietrich. Er ist Bauingenieur bei der EVAG und betreut das Projekt.

Wer genau hinschaut, sieht auch in Höhe Webergasse, dass die Straße Schlaglöcher in unmittelbarer Nähe zu den Gleisen hat. Die Gleistragschicht musste dort dringend erneuert werden.

Erfurt - Andreasstrasse
Ab 8. Juli wird in der Andreasstraße gebaut.

Straße und Gleise werden komplett entfernt. Die Gleistragschicht aus Asphalt wird fein abgefräst, kaputte Stellen werden herausgeschnitten und erneuert. Bis zu 5 Zentimeter dieser Tragschicht werden abgetragen und anschließend ausgeglichen. „Das muss exakt passen, denn die Rillenschienen müssen millimetergenau verlegt werden“, sagt Olaf Dietrich.

Auf 600 Metern werden die Gleise erneuert. Da es sich um ein Doppelgleis handelt, sind es am Ende 1200 Meter, die getauscht werden. Ohne schwere Technik wird das nichts. Kräne heben die Gleise.
15 Meter sind die Teilstücke lang, die dann verschweißt werden. Sie bringen stolze 1.800 Kilogramm auf die Waage.

Erfurt - Andreasstrasse
Die Andreasstraße vor dem Umbau.

Die Arbeiten übernimmt die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Andreasstraße (bestehend aus den Firmen Erfurter Gleisbau GmbH und Rohde Tief-, Straßen- und Gleisbau GmbH).

Auch die Trassierung wird verändert, damit das Begegnungsverbot der Stadtbahnen in diesem Bereich aufgehoben werden kann. Hier ist der Achsabstand bisher zu gering. Nach Abschluss der Bauarbeiten können die Stadtbahnen problemlos aneinander vorbeifahren.

Um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, wird auch gleich die Haltestelle stadteinwärts angefasst und barrierefrei ausgebaut. Sie ist zwar schon niederflurig ausgebaut, hat aber noch kein Blindenleitsystem.

Viel gibt es zu bedenken, wenn langfristige Baumaßnahmen anstehen: Nicht nur die Ausschreibung muss koordiniert werden. Auch die Feuerwehr braucht eine Zufahrt. Außerdem ist die Müllabfuhr ein wichtiges Thema. Schließlich muss auch der Abfall ordnungsgemäß entsorgt werden. Auch hier sind Abstimmungen notwendig. So werden die Entsorgungsfahrzeuge durch die Baustelle fahren. Im Bereich Kleine Ackerhofgasse ist vereinbart, dass die Baufirma die Tonnen zum Sammelplatz bringt. Hier bittet Olaf Dietrich um Verständnis, denn erfahrungsgemäß klappt das manchmal nicht sofort reibungslos.

Trotz des Einsatzes modernster Technik ist eine Lärmentwicklung während der Baumaßnahme nicht auszuschließen. „Wir bemühen uns, die Beeinträchtigungen auf ein Minimum zu beschränken: Wir wissen, das wird für die Anwohner nicht einfach“, so Olaf Dietrich.

Ab Ende August können auch Autofahrer wieder durch die Andreasstraße fahren.

 

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.evag-erfurt.de, im EVAG-Mobilitätszentrum und in der EVAG-App.

 

Fotos: Karina Heßland-Wissel, Steve Bauerschmidt