Das Wort „Sport“ löst ja bei vielen Menschen eher Abneigung aus. In meinem Fall ist das nicht wirklich anders. Wir fingen mit Kniebeugen an und anstrengend ging es weiter, schreibt Olivia, unsere Praktikantin.
An meinem ersten Tag als Praktikantin in der Unternehmenskommunikation der Stadtwerke war ich Model für unser Kundenmagazin. „Lächeln kann ich“, meinte ich, als mir meine Arbeitskollegin den Plan vorab am Telefon schilderte. Ich bekam also schon meine erste Aufgabe, noch bevor mein Praktikum überhaupt startete. Mein erster Modeljob – ein bisschen aufgeregt war ich da schon. Man hatte mir nur gesagt, dass wir die Fotos in einer Physiotherapie machen und ich Sportsachen mitbringen sollte.
Das Wort „Sport“ löst ja bei vielen Menschen eher Abneigung aus. In meinem Fall ist das nicht wirklich anders. Durch meine Liebe zu Pferden verbringe ich zwar viel Zeit im Freien und bewege mich auch dementsprechend, doch anderweitig bin ich da eher desinteressiert.

Der Tag kam und wir fuhren motiviert – mit meinem Turnbeutel bepackt – zur Physiotherapie im Rieth. Lächelnd begrüßte uns die Physiotherapeutin Anne Brauer im Fitnessbereich. Während ich mir meine Sportsachen anzog, baute der Fotograf Steve Bauerschmidt seine Fototechnik auf.
Ehrlich gesagt habe ich bis dahin wirklich nur gedacht, dass ich mich an ein paar Geräte stelle und nett lächle. Da sollte ich aber schnell eines Besseren belehrt werden. Wir besprachen kurz, welche Übungen auf den Fotos am besten rüberkommen und gingen die Sache direkt an.

Wir fingen mit normalen Kniebeugen an. Anne achtete dabei darauf, dass mein Rücken gerade blieb und meine Knie nicht über meine Füße ragten. Der Schwierigkeitsgrad erhöhte sich ganz schnell, als sie mir ein sogenanntes Ballkissen reichte und nur meinte: „Stell dich bei der Übung hier mal drauf“. Gesagt, getan! Durch das mit Luft gefüllte Ballkissen stand ich auf einem ziemlich instabilen Untergrund. Es muss komisch ausgesehen haben, wie ich gleichzeitig versucht habe, die Übung ordnungsgemäß auszuführen und dabei nicht umzufallen. Nach ein paar Versuchen hatte ich aber meine Balance gefunden und Steve schaffte es, ein paar gute Fotos zu machen.

Diese Ballkissen begleiteten mich durch alle weiteren Sporteinheiten. Es folgten verschiedene Bauch-und Rückenübungen, die mich durch das ständige ausbalancieren ganz schön zum Schwitzen brachten. Steve musste sich beeilen gute Fotos zu schießen, denn so langsam ging mir die Luft aus.
Dann: Die letzte Übung „Superman“ stand für mich auf dem Programm. Langsam verstehe ich auch, wieso man die Übung so nennt, denn bei der Ausführung braucht man wirklich Superkräfte. Meine Energie war zu dem Zeitpunkt allerdings eher im Keller.

Mit dem Knie auf dem Kissen, den linken Arm und das rechte Bein ausgestreckt, versuchte ich, die Position zu halten. „Versuch doch mal, dein linkes Bein anzuwinkeln“, riet mir Anne. Ja bei dem Versuch blieb es dann auch, denn mein ganzer Körper zitterte schon vor Anstrengung. Ich schaffte es einfach nicht. Trotzdem sind ein paar gute Bilder entstanden und wir hatten definitiv eine Menge zu Lachen. Von dem Tag hatte ich dann auch noch eine Woche lang etwas – den Muskelkater meines Lebens!
Fotos: Steve Bauerschmidt
Hier geht es zum Beitrag im SWE Journal, S. 28, Ausgabe 4/2017.