Nessi ist umgezogen, sie ist weg von Schottland, vom nebligen Loch Ness. Ihr Domizil hat sie seit dieser Woche im egapark aufgeschlagen, gleich hinter den Pflanzenschauhäusern auf dem Rasen. Das für sie eigentlich besser geeignete Becken der Wasserspielfontänen ist schon belegt. Ein schlangenartiges Wesen in leuchtenden Grüntönen füllt einen Großteil des (leeren) Reservoirs. Hier treffe ich Natalja Rehbach aus dem egapark-Veranstaltungsbereich.

„400 LED, 4,5 km Kabel, Audio- und Videoprojektionen wurden in nur drei Tagen im egapark für das Winterleuchten installiert. Das Team von World of Lights (WOL) ist eingespielt und kennt den Park, deshalb ist der Aufbau so schnell zu schaffen“, erzählt Natalja Rehbach. Sie ist seit 2012 im egapark tätig. Als Projektverantwortliche für das nunmehr dritte Winterleuchten koordiniert sie Aufbau, Catering und Veranstaltungen. In diesem Jahr organisierte die 32-Jährige auch die Kinderausstellung, den NaturErlebnisTag und kümmerte sich um Fremdveranstaltungen sowie Vermietungen.
Mit Wolfgang Flammersfeld, dem kreativen Kopf von WOL, stimmt sie die Vorbereitungen ab, organisiert und schaut regelmäßig nach dem Stand der Dinge. Auf unserem kurzen Rundgang erklärt sie die einzelnen Elemente des Winterleuchtens, die teilweise versteckt in den Pflanzungen installiert sind. Im sonnigen Morgenlicht braucht es viel Fantasie, um den Reiz der Installationen in der vollen abendlichen Beleuchtung zu erahnen. Dann erwachen sie zu ihrer wahren Bestimmung.
Wenn es dunkel wird im egapark, dann beginnt eine Zeit voller Mystik und für die Besucher die Gelegenheit zu geheimnisvollen Entdeckungen. Von den Wasserspielfontänen führt unser kurzer Rundgang zum Aussichtsturm. Elfen im Miniformat schweben im Beet entlang des Weges. Auf der Wiese leuchtet ein riesiges Mikado in mildem Gelb. Der Aussichtsturm ist Videoprojektionsfläche, Farbkleckse werden in Dauerschleife auf das Ateliergebäude projiziert. Das ist längst noch nicht alles: riesige Laternen erleuchten die Wiese an der Wasserachse. Am Gräsergarten entlang führt der Weg der Erleuchtung – im Inneren beleuchtete Rohre können im Slalom durchquert werden. Zwischen den Grasbüscheln im Maxiformat leuchten im Dunkeln wie Ufos anmutende Halbkugeln.
Die Sternwarte strahlt in farbigem Streifenmuster, aus einem Gebüsch ist im Vorbeigehen eine leise Erzählung zu vernehmen. Im Baum schweben Flugzeuge und Schattenspiele auf einer Projektionswand laden nahe den Schauhäusern zu einem Zwischenstopp ein. Hier duftet es nach Glühwein und einem leckeren Imbiss.
Bereits auf dem Weg vom Haupteingang zum Ort des Winterleuchtens werden die Besucher eingestimmt. An Halle 1 erfährt man gleich zu Beginn, was all die fantasievollen Elemente zum Leuchten bringt: SWE Strom. Die Große Wiese ist der Platz für großformatige Leuchtkörper und beginn des Lichtwunderlandes, das den egapark in den Abendstunden vom 1. Dezember bis zum 14. Januar zu einem beliebten Ausflugsziel macht.
Während des Winterleuchtens gibt es wieder ein Begleitprogramm, erzählt Natalja Rehbach. Eine winterliche Bastelstube für Kinder, Puppentheater mit der Aufführung von „Schneeweißchen und Rosenrot“ oder Kunstwerke aus Eiskristallen sind während der Ausstellungszeit im Entstehen zu bewundern. Ausblicke in den Nachthimmel für alle Romantiker und ein Ausstellungsrundgang für die Neugierigen sind ebenfalls geplant. Falls es wirklich Winter wird, dann gibt es noch einen witzigen Wettbewerb, erzählt Natalja Rehbach. Geplant ist Germanys Next Top-Schneemann, ein Wettbewerb für kreative Schneemannbauer.
Eine Frage zum Schluß: Natalja Rehbachs Lieblingsfigur im Winterleuchten. Schwierig, lacht die sympathische Blondine. Vielleicht das Wassermonster im Fontänenbecken. Es passt ganz hervorragend zum diesjährigen Jahresthema Wasser. Das hätten wir geklärt und jetzt: Licht an!
Öffnungszeiten, Preise und alle Veranstaltungen auf einen Blick….