Kinder und Museen gehen zusammen. Vor allem in Erfurt. Abwechslungsreiche Ausstellungen, Exponate zum Mitmachen und Anfassen und Führungen – gerade für Kindergartengruppen und Schulklassen ist das Alles kein Neuland mehr in der Landeshauptstadt. Das ist auch gut so. Aber: Manche Museen könnten sogar noch kinderfreundlicher werden, gerade wenn sie hauptsächlich Kunst beherbergen. Es geht um Lust auf Kunst, um mehr Spaß am Besuch in der Galerie und um eine interaktive Einbindung. Darum kümmern sich Annalene Pach, Lucia Weiß und Lina Kleebusch.

Die drei Schülerinnen des Königin-Luise-Gymnasiums werden durch die Stadtwerke Erfurt Gruppe im Projekt 20×1000 unterstützt. Ihr Ziel: Ein kinderfreundliches Angermuseum. Aber nicht nur privat sind die jungen Frauen daran interessiert, dem Museum neue Möglichkeiten aufzuzeigen – auch ihre Seminarfacharbeit befasst sich mit diesem Thema. Wie sie darauf kamen? Über Museumsbesuche mit ihren Kunstkursen – ganz klar. „Es waren einfach wenige Schüler von uns vorher im Museum – und wir haben uns gefragt, wieso.“, erklärt Lucia. „Es fehlt an Hintergrundinformationen zu den Werken, an Sachen, die ein Kind interessieren würden“, ergänzt sie. Spannendere Themen in anderen Museen – auch das kann den Ausschlag geben, wieso sich Kinder und Jugendliche gegen den Besuch des Angermuseums entscheiden. „Das Stadtmuseum hat zum Beispiel einen Museumskoffer“, weiß Annalene – eine einfache Möglichkeit, jede Ausstellung für Kinder anzupassen.
Den jungen Besuchern der Dauerausstellung etwas an die Hand geben, das planen die 16- beziehungsweise 17-jährigen Gymnasisastinnen auch für das Angermuseum: Momentan konzipieren sie eine Audioguide-Führung, die speziell auf junge Besucher abgestimmt ist. „Jederzeit verfügbar – wie eine Museumsrallye“, wissen sie unisono. Am Lehrplan orientiert soll die Führung sein, das sei klar – denn vor allem den Altersbereich der 8 – 14-jährigen wollen sie damit ansprechen. Museen müssen dann keinesfalls uncool sein – sondern sollen gerade mit modernen technischen Helfern eine Option in der Freizeitgestaltung anbieten. „Vermittlungshilfe“, sozusagen. Die Museumspädagogik in den eigenen Händen.
Annalene, Lina und Lucia sind mit viel Herzblut bei der Sache. Und doch – die Aussichten für die drei Oberstufenschülerinnen aus dem Kurs 18DE1 des Königin-Luise-Gymnasiums, denen im nächsten Jahr das Abitur ins Haus stehen wird, werden sie wohl aus dem Museum führen. Wohin es beruflich oder im Studiumgehen soll? „Die Ideen verändern sich noch“, sagt Lucia. „Ich interessiere mich zum Beispiel sehr für Medizin.“ – „Oder etwas mit Wirtschaft, BWL.“, wünscht sich Annalene. Wir wünschen den dreien in jedem Falle alles Gute und unterstützen ein tolles Projekt im Angermuseum!
Text und Fotos: Benedikt Pototzky