Zum gestrigen  Thüringer Tag der Verkehrssicherheit auf dem Domplatz stand vor allem die Sicherheit der jungen Verkehrsteilnehmer im Vordergrund. Auch ich war mal wieder im Auftrag der Stadtwerke unterwegs um ein paar Impressionen einzufangen. Dank des strahlenden Sonnenscheins war das nicht unbedingt die schlechteste Aufgabe für mich. Auf dem Domplatz herrschte buntes Treiben. Nicht nur viele Schulklassen und Kindergartengruppen waren da, sondern auch einige interessierte Erwachsene. Noch bevor ich richtig loslegen konnte, rief mich meine Nichte Sophie an, die wegen dem Abschluss der Abiturienten auch schon sehr früh Schluss hatte. Spontan kam sie also auch zum Domplatz und begleitete mich.

Kleiner 1. – Hilfe-Kurs

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Als erstes besuchten wir die Jungs vom Stand der Landesverkehrswacht Thüringen. Hier konnte nicht nur ich selbst mein 1.- Hilfe-Wissen auffrischen. Mit mir als gestelltes Unfallopfer probierte sich Sophie unter Anleitung im Ausüben der stabilen Seitenlage. Klar weiß irgendwie jeder was das ist, aber die Ausführung war dann doch nicht so einfach. Als erstes hatte sie nämlich gleich nicht daran gedacht, dass man zuerst mal prüfen muss ob die liegende Person überhaupt noch atmet. Dann ist es natürlich auch noch praktisch, wenn man für die stabile Seitenlage die verunfallte Person zu sich hin zieht und nicht auf die andere Seite. Dafür muss man natürlich auch den richtigen Arm der Person auf den Oberkörper legen. Ich als liegendes Opfer hatte übrigens Mühe bei der ganzen Aktion und dem Hin und Her mit meinen Armen und Beinen nicht zu lachen. Am Ende jedenfalls hat sie es ganz gut hinbekommen.

Den toten Winkel erleben

Ein Stückchen weiter haben wir einen Bus der EVAG besucht an dem gerade eine Grundschulklasse stand und wartete. Jedes Kind einzeln wurde vom Busfahrer Karl-Heinz Tolle in den Bus geholt. Die anderen mussten draußen stehen bleiben. Denn während die Kids sich auf den Busfahrersitz setzen durften, erlebten sie live den so genannten „toten Winkel“. Ihre Klassenkameraden, die ja immer noch draußen standen, konnten sie beim Blick in den Spiegel nicht mehr sehen.

Ein bisschen Spaß muss sein

Beim Stand des Technischen Hilfswerks (THW) haben wir eine amüsante Rutschpartie gestartet: in Plastikkisten eine Rollrampe hinab. Und ja auch ich als erwachsene Person habe mir diesen Spaß auch nicht nehmen lassen, schließlich hatte ich gesehen, dass die Helfer vom THW zwischendurch auch selbst gerutscht sind. Die Kids fanden das zwar etwas komisch, sie haben sich nämlich ständig vorgedrängelt, weil sie nicht wirklich realisiert haben das ich auch anstehe. Aber nachdem ich erklärt habe, dass ich tatsächlich auch anstehe, hat das dann besser funktioniert. 🙂

Wie schnell reagiere ich?

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Das Bremssimulations-Auto

Direkt im Anschluss habe ich noch den Bremssimulator der Verkehrswacht Nordhausen getestet. Sophie durfte leider nicht mitmachen, weil das erst ab 16 Jahren erlaubt war. Der Simulator maß meine Reaktionsgeschwindigkeit bei einer Gefahrenbremsung. Meine 0,5 Sekunden Reaktionszeit (bis ich auf die Bremse trat) hätten nicht besser sein können.

 

Rollstuhl-Parcours

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Sophie im Rollstuhl-Parcours

Als letztes haben wir uns dann noch im Rollstuhl-Fahren versucht. DAS war tatsächlich gar nicht so einfach. Wirklich nicht. Denn man muss an ganz schön viel Denken wenn man so machen Hindernisse wie Split oder auch einfach nur einen Bürgersteig überfahren muss. Das Ziel des Parcours war ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie schwer es Rollstuhlfahrer im Alltag haben, wenn beispielsweise hohe Bordsteine zu überwinden sind oder sogar Autos den Gehweg zuparken. Ich kann sagen, dass das Handling eines Rollstuhls tatsächlich nicht einfach ist, zumindest meine erste Fahrt damit. Wahrscheinlich wird der Umgang mit der Zeit und mit Übung besser – aber dennoch – mein Respekt!

Fazit

Alles in allem hat sich der Thüringer Tag der Verkehrssicherheit definitiv gelohnt. Ich habe nicht nur einiges gelernt, sondern auch viel Spaß gehabt. Durch die vielen Eindrücke hat sich mein Blickwinkel auf Gefahren im Straßenverkehr in jedem Fall geändert. Ich denke, ein bisschen mehr gegenseitige Rücksichtnahme tut uns allen gut.

Einen visuellen Einblick in unsere Erlebnisse gibt’s hier:

 

Text und Bilder:

schmal
Sabrina Warmuth, Praktikantin Unternehmenskommunikation